Es war eine beeindruckende Veranstaltung, die die Mitglieder und Gäste der Spiesratze am 2. Dezember 2015 im Goethe-Museum erleben durften. Dr. Heike Spies, stellvertretende Direktorin des Museums und Baumeisterin der Gesellschaft, führte durch die Ausstellung „Goethe und der Karneval“, gab Informtionen und Einblicke in das doch sehr unbekannte Verhältnis von Goethe zum Karneval. Erstmals kam der größte deutsche Dichter im Jahr 1787 mit dem „unbändigen Treiben des römischen Karnevals“ in Berührung. „Die Freuden und der Taumel dieser Tage“ blieben ihm zunächst fremd. Doch schon ein Jahr später erfährt er „dieses Fest der allgemeinen Freiheit und Losgebundenheit“ ganz anders. Schon kurz nach seiner Rückkehr aus Italien (1788) verfasst er eine Abhandlung über die Eigenarten der öffentlichen Ausgelassenheit. Der wertvolle Band mit zwanzig Kupferstichen ist in der Ausstellung zu sehen.
Zwischen 1781 und 1818 verfasst Goethe zahlreiche Maskenzüge zu Ehren hochrangiger Gäste in Weimar, die von hölzernen Tribünen, meist zu Jahresbeginn, dem bunten Zug zusehen. In der Ausstellung ebenfalls zu sehen ist Goethes Textentwurf, die eigenhändige Reinschrift wie eine Abschrift des Gedichts „Der Cölner Mummenschanz. Fastnacht 1825“. Die „Dülkener Narrenakademie“ verzeichnet Goethe unter ihren Ordensträgern. Eine große Urkunde dokumentiert die Ernennung Goethes zum Mitglied der Akademie.
Nach rund einer Stunde begaben sich die Gäste dann ins „Weimarer Zimmer“ des Goethe-Museums, wo sie an festlich gedeckten Tischen zum Adventskaffe „unter Goethe Weihnachtsbaum“ gebeten wurden. Zu den Gästen der Spiesratze gehörten u.a. Prof. Dr. Christof Wingertszahn, Direktor des Goethe-Museums, CC-Präsident Michael Laumen, Helga Hesemann, Vorsitzende der Düsseldorfer Weiter, Baumeister Udo Pollok, Ehren-Diplom-Handlanger Erich Breininger.
Kurz bevor sich die Adventskaffeetafel gegen 18 Uhr auflöste, kam schon neuer Besuch ins Goethe-Museum, um sich die Ausstellung anzusehen: die Weißfräcke unter Leitung ihres Präsidenten Burkard Brings. Die Führung wurde vom Museums-Chef höchst persönlich vorgenommen.
Fotos: Bausenator Wolfgang Thiedig