Ab halb zwölf Uhr füllte sich so langsam der Platz an der Landskrone im Hofgarten – direkt hinter dem Kö-Bogen. Die Düsseldorfer Jonges, größter Heimatverein weit und breit, hatten zu einer Kundgebung zum Erhalt der Gaslaternen in der Landeshauptstadt aufgerufen. Kurz vor Beginn der Veranstaltung war der Platz gut gefüllt, mehr als 600 Demnonstranten hatten sich eingefunden. Auch die Spiesratze waren mit einer Abordnung vertreten, um ihre Einstellung „Pro-Gaslaternen“ zu unterstreichen.
Schon in der Session 2013 hatten sie sich dem Erhalt der Gaslaternen gewidmet und den Spiesratze-Wagen zum Rosenmontagszug sowie den Sessionsorden ganz diesem Thema gewidmet. „Lott de alde Jas Latäne stonn“ wurde der damalige Oberbürgermeister Dirk Elbers, auch Diplom-Handlanger der Spiesratze, aufgefordert, das einzigartige Kulturgut zu erhalten. Auch seinem Nachfolger Thomas Geisel gilt diese Forderung. Wolfgang Rolshoven, Baas der Düsseldorfer Jonges, erinnerte den Oberbürgermeister in seiner Begrüßungsansprache an sein Wahlverprechen, die Bürger an Entscheidungen zu beteiligen statt sie nur zu informieren. Doch davon will er heute offenbar nichts mehr wissen, obwohl der Wahlkampf so lange noch gar nicht her ist.
Ein ganz wunder Punkt sind die Kosten, die von der Verwaltung offenbar ganz gezielt niedrig angesetzt worden sind. In Frankfurt hat das Umrüsten bzw. die Demontage der Gaslaternen rund 10.000 bis 12.000 Euro pro Laterne gekostet, nicht mitgerechnet die Kosten für das Verlegen oder das Stilllegen von Leitungen. „Die Gaslaternen müssen alle erhalten bleiben“, forderte Christiane Oxenfort, Indendantin des Düsseldorf Festivals. Als Schlussrednerin machte sich die Tochter des CC-Ehrenpräsidenten Engelbert Oxenfort in emotional sehr bewegenden Worten für den Erhalt dieses einzigartigen Kulturguts stark. Was spricht eigentlich dagegen, die Düsseldorfer Gaslaternen zum Weltkulturerbe vorzuschlagen? Düsseldorf verfügt nämlich über das größte zusammenhängende Netz von Gaslaternen in Deutschland.