„Mer soll keine junge Hungk versäufe…“ Diese legendäre Bemerkung wird Werner Schubert zugesprochen, der damit seine einfühlsame Art jungen Talenten gegenüber zum Ausdruck brachte, wenn sie bei der Präsentation ihrer Vorträge noch nicht ganz so sicher waren. Das Zitat machte er als Baas der ältesten Kölner Karnevalsvereinigung: Als Düsseldorfer Jong war er viele Jahre Chef der „Muuzelmändelcher von 1949“. Eine kleine Sensation! Vor fünf Jahren stellte er dann aber sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung und verabschiedete sich damit aus dem aktiven Karneval.
Am 30. Mai 2015 vollendet Werner Schubert nun sein 80. Lebensjahr. Die Spiesratze gratulieren recht herzlich dem außergewöhnlichen Karnevalisten, der besonders in der Type als „Schnapsdrossel“ für Furore gesorgt hatte.
Werner Schubert kam schon sehr früh mit den Spiesratzen in Verbindung. In den 1950er Jahren war er bei der traditionsreichen Düsseldorfer Karnevalsgesellschaft aktiv. Nach Beendigung seiner Tätigkeit bei den Muuzelmändelcher wurde er zum Ehrenmitglied der Spiesratze ernannt und erwarb den Titel „Diplom-Handlanger“.
Ein Wiedersehen gab es mit dem Büttenstar, der schon lange nicht mehr aufgetreten war, während der Spiesratze-Sitzung am 4. Februar 2012. Durch die telefonisch angekündigte Verspätung eines Künstlers war auf einmal eine „Programmlücke“ absehbar. Aber für solche Fälle waren die Spiesratze gerüstet, denn im Publikum saß Diplom-Handlanger Werner Schubert, der spontan in die Bresche sprang und als „Schnapsdrossel“ den Saal zum Kochen brachte. Standing Ovations des Publikums waren ihm sicher. Auch für den Taxiball machte er noch einmal eine Ausnahme und bewies, dass er es noch voll drauf hat. Dennis Klusmeier, Oberpolier der Spiesratze und Geschäftsführer von Taxi-Düsseldorf, war begeistert: „Schade, dass man ihn sonst nicht mehr auf der Karnevalsbühne sieht.“
Fotos: Wolfgang Thiedig, Spiesratze-Archiv