Willi Keuenhof gestorben

Willi Keuenhof

Die Spiesratze trauern um ihren langjährigen Schatzmeister Willi Keuenhof. Er starb am Silvestertag 2019 im Alter von 81 Jahren. Im Jahr 1956 betrat Willi Keuenhof die Bühne des Düsseldorfer Karnevals. Nach Absolvierung seiner „Elevenzeit“ wurde er Mitglied der Spiesratze, was sich später als Glücksfall herausstellen sollte. In den Jahren zuvor, noch zu Zeiten der Regentschaft des Mitbegründers der Spiesratze Willy Trapp, hatten sich zahlreiche namhafte Karnevalisten des Spiesratzen angeschlossen, darunter Pelle Jörns, Werner Schubert und Willy Keuenhof sen., der 1955 als Nachfolger von Willy Trapp Oberpolier der Spiesratze wurde. Ein Jahr später schloss sich sein Sohn Willi der Gesellschaft an.

Nicht selten beginnen Karrieren wie bei der Bundeswehr: Ein gelernter Bankkaufmann darf darauf hoffen, dass er dem Rechnungsführer zugeordnet wird. Und so oder so ähnlich muss es 1963 auch bei den Spiesratzen gewesen sein. Als die Position des Schatzmeisters vakant wurde, suchte der damalige „Große Vorsitzende“ Hans Ludwig Lonsdorfer eine geeignete Person für diese anspruchsvolle Aufgabe. Mit dem gelernten Bankkaufmann Willi Keuenhof wurde er schließlich fündig. Nachdem der Wertpapierspezialist, Anlageberater und spätere Börsenhändler der Kreissparkasse Düsseldorf sein Amt angetreten hatte, konnte er natürlich nicht ahnen, dass er erst am 17. Mai 2010, auf der Mitgliederversammlung, das Amt des Schatzmeisters „in andere Hände“ geben würde.

Willi Keuenhof hat in der 47-jährigen Amtszeit als Schatzmeister (!) alle Höhen und Tiefen der Spiesratze miterlebt. Ihm war es letztendlich zu verdanken, dass die Gesellschaft Düsseldorfer Spiesratze auf gesunden (finanziellen) Füßen steht. Denn er war es, der – mit Blick auf die finanzielle Situation des Vereins – jede größere Ausgabe kritisch hinterfragte. Für seine außergewöhnlich gute „Kassenführung“ wurde er auf der Mitgliederversammlung 2010 einstimmig zum „Ehren-Schatzmeister“ gewählt. Die Spiesratze sind ihm zu tiefem Dank verpflichtet und werden sich immer gern an ihn erinnern.

Foto: Spiesratze-Archiv

Hohe Auszeichnung: Ehrenkelle für Bausenator Heinz Krudwig

Heinz Krudwig während seiner Dankesrede im Goethe-Museum (Schloss Jägerhof) am 2. Advent.

„Wer anders als du hat diese Auszeichnung verdient.“ Mit diesen Worten beendete Oberpolier Dennis Klusmeier die Laudatio für Bausenator Heinz Krudwig, der kurz zuvor mit der Ehrenkelle der Spiesratze ausgezeichnet worden war. Zum zweiten Mal nach 2017 wurde die Ehrenkelle vergeben. Damit werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich um das Winterbrauchtum verdient gemacht haben.

Der Ehrenvorsitzende der Spiesratze war 35 Jahre lang in führenden Positionen des bauhandwerklich orientierten Karnevalsvereins tätig – zunächst als 2. Vorsitzender, schließlich 27 Jahre als Vorsitzender der Gesellschaft. Übrigens: So lange wie kein anderer in der 108-jährigen Geschichte der Spiesratze.

Heinz Krudwig kam schon sehr früh durch seinen Vater mit den Spiesratzen in Berührung: 1949 nahm er erstmals am Düsseldorfer Rosenmontagszug teil – natürlich im Baselöngken, der traditionellen Kleidung der Spiesratze. Nach Vollendung seines 18. Lebensjahres durfte er Mitglied der Spiesratze werden (1960). Schon sehr früh erkannte man seine karnevalistischen Talente, und so wurde er bereits  1963 vom damaligen Vorsitzenden Hans Ludwig Lonsdorfer zum „Materialverwalter auf Lebenszeit“ ernannt. Es folgten die Positionen 2. Vorsitzender (1984 – 1992), ehe er dann Vorsitzender der Spiesratze wurde. Im März 2019 ernannten ihn seine Ratze zum Ehrenvorsitzenden, nachdem er sein Amt nach 27 Jahren zur Verfügung gestellt hatte. Seine Nachfolgerin wurde Ingrid Rüther, die auf der Außerordentlichen Mitgliederversammlung gewählt wurde. Auch das ein Novum: In der langen Geschichte der Gesellschaft ist sie die erste Frau an der Spitze der Spiesratze.

Foto: Bernhard Lück

Mit dem Prinzenpaar in die Session gestartet

Mittendrin statt nur dabei – Geschäftsführer Wilhelm Rosenbaum genießt diese außergewöhnliche Situation.

Zum zweiten Mal feierten die Spiesratze ihre Sessionseröffnung im Restaurant „L’Abbaye“ der Jugendberufshilfe Düsseldorf. Es ist fast selbstverständlich, dass auf der Grundsteinlegung auch ein karnevalistisches Programm geboten wird. Nach der Begrüßung von Oberpolier Dennis Klusmeier zeigte zunächst die Jugendtanzgarde „Rheinsternchen“ aus Langenfeld ihr Können – noch vor dem traditionellen Grünkohlessen. Direkt im Anschluss stieg Büttenrednerin AKKI, Tochter von Werner „Schappi“ Küppers, in die Bütt, ehe dann Nachwuchsstar Nina Jacobs das Publikum mit bekannten Düsseldorfer Liedern verzückte.

Höhepunkt des Abends war aber der Besuch des Prinzenpaares. Eine Woche nach der Kürung gehörte einer der ersten offiziellen Termine dem Besuch der Spiesratze. Prinz Axel I. und Venetia Jula freuen sich, so ihre Aussage, auf die bevorstehende Session mit über 300 Auftritten. „Ganz besonders freuen wir uns auf die Besuche bei den kleinen Vereinen, wo noch uriger Karneval gefeiert wird“, sagte Prinz Axel, die anwesenden Gäste hörten es gern.

Ehrungen gab es auf der Grundsteinlegung auch: Für seine 4 x 11-jährige Vereinszugehörigkeit erhielt Reinhard Nieswand nicht nur eine Urkunde, sondern auch einen Restaurant-Gutschein für zwei Personen. Ebenfalls jubilieren durften Oberpolier Dennis Klusmeier (3 x 11 Jahre) sowie Vorsitzende Ingrid Rüther und Wolf Göris (jeweils 1 x 11 Jahre).

Foto: Bernhard Lück