Der Rosenmontagszug
Ältere Karnevalisten werden sich bestimmt an den 19. Mai 1990 erinnern. Damals wurde schon einmal der Düsseldorfer Rosenmontagszug nachgeholt, nachdem er im Februar wegen eines Sturms kurzfristig abgesagt werden musste. An jenem Samstag im Mai herrschte traumhaft schönes Wetter bei frühlingshaften Temperaturen.
26 Jahre später wurde der Rosenmontagszug wegen einer Sturmwarnung erneut abgesagt. Der Nachholtermin wurde diesmal auf den 13. März 2016 festgelegt, also auf einen Sonntag. Und was darf festgestellt werden? Traumhaft schönes Wetter, azurblauer Himmel und eine schon wärmende März-Sonne. Karnevalsherz was willst du mehr?
Die zweieinhalbstündige Fahrt durch Düsseldorfs Straßen, die wie im Flug verging, war für jede Mitfahrerin und jeden Mitfahrer ein Erlebnis der besonderen Art. Hunderttausende standen an den Straßenrändern und jubelten den Jecken zu. Auch die Spiesratze hatten mit ihrem Wagen schon im Vorfeld für viel Aufsehen gesorgt, die lokalen Gazetten und sogar das Fernsehen berichteten ausführlich. „Ich habe das Gefühl, dass unser Wagen so oft wie nie fotografiert worden ist“, konstatierte Vorsitzender Heinz Krudwig nach dem Zug. Viele werden diesen Tag, die tolle Stimmung in Düsseldorf und die glänzende Organisation so schnell nicht vergessen.
Die Spiesratze nutzten nach Ende des Zuges die Gelegenheit, mit der U-Bahn der neuen Wehrhahnlinie vom Bilker Bahnhof zum U-Bahnhof Pempelforter Straße zu fahren, um im nahen Vereinslokal an der Wielandstraße zu feiern und den „Rosensonntag“ ausklingen zu lassen.
Das Abwracken
Schon einen Tag später trafen sich um 10 Uhr sechs Spiesratze in der Wagenbauhalle „Am Steinberg“ in Bilk zum Abwracken des Spiesratze-Wagens. Erst nach mehr als zwei Stunden war das Werk vollbracht. Die Spiesratze hatten aber harte Arbeit erledigen müssen, bevor die kompletten Aufbauten vom Wagen entfernt und zum Abfall-Container gebracht werden konnten.
„Unser Wagen hätte jedem Sturm stangehalten, davon bin ich fest überzeugt“, sagte Uwe Albert angesichts der „Hartnäckigkeit“ vieler zum Abriss „verurteilter“ Teile am Wagen. Die stabile Bauweise, von Wagenbau-Leiter Lutz Strietzel vorgegeben, hat eben ihren Preis. Vor zwei Jahren beispielsweise war der komplette Abriss schon nach 50 Minuten erledigt.