An einem historischen Ort versammelten sich die Spiesratze zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung: Am 21. März 2016 trafen sie sich im Veranstaltungsraum der Buscher Mühle an der Mulvanystraße in Düsseltal. In dieser von den Derendorfer Jonges restaurierten und unterhaltenen einzigen intakten Mühle in Düsseldorf begrüßte zunächst Vorsitzender Heinz Krudwig die anwesenden Mitglieder, stellte die ordnungsgemäße Einberufung und die Beschlussfähigkeit der Versammlung fest. Nach der Verlesung des Protokolls der letztjährigen Versammlung durch Geschäftsführer Wilhelm Rosenbaum gab Heinz Krudwig den Bericht des Vorstands über das Geschäftsjahr 2015 ab. Anschließend berichtete Schatzmeister Uwe Schnierer über die Kassenlage der Gesellschaft. Die beiden Kassenprüfer Bausenator Wolfgang Thiedig und Wolf Göris stellten die ordnungsgemäße Kassenführung fest und empfahlen die Entlastung des Vorstands, die dann mit großer Mehrheit vorgenommen wurde.
Neuwahlen des Vorstands standen diesmal nicht auf der Tagesordnung, da die nächsten regulären Vorstandswahlen erst 2018 anstehen. Gewählt wurde aber dennoch, denn es mussten neue Kassenprüfer von den anwesenden Mitgliedern bestimmt werden. Die Wahl ergab folgendes Ergebnis:
Kassenprüferin: Ingrid Rüther; Kassenprüfer: Bernd Reinisch; stellvertretender Kassenprüfer: Reinhard Nieswand. Alle drei nahmen ihre fast einstimmige Wahl an, nur die jeweils zu wählenden Personen enthielten sich ihrer Stimme. Laut der seit Mai 2014 geltenden neuen Satzung müssen die Mitglieder auch über die Höhe der Beiträge bestimmen. So wurde entschieden, dass die Beitragssätze unverändert bleiben. Da Ergänzungen zur Tagesordnung nicht eingegangen sind, wurde schnell der letzte Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ erreicht. Da hier seitens der Mitglieder keine Fragen gestellt oder Anmerkungen gemacht wurden, ging eine harmonische Mitgliederversammlung nach etwas mehr als einer Stunde zu Ende.
In der direkt im Anschluss abgehaltenen Monatsversammlung wurden dann doch einige Fragen von den Mitgliedern gestellt, die sich aus dem aktualisierten Terminplan 2016 ergaben: Der Vorstand gab zum Veranstaltungsort der Grundsteinlegung, zur Veranstaltung im Goethe-Museum und zu weiteren Maßnahmen entsprechende Informationen über die anstehenden Planungen ab – zur Zufriedenheit aller.
Im Eingangsbereich der Buscher Mühle wurden an zwei Stellwänden über 40 großformatige Fotos vom Närrischen Seniorenkaffee im St. Anna-Stift am 1. Februar 2016 präsentiert, die Fördermitglied Claudia Luckas, Hauswirtschaftsleiterin der Senioreneinrichtung, dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hatte.
Foto: Standartenträger und Bausenator Reinhard Nieswand
Der Spiesratze-Wagen am Aufstellort vor dem Oberlandesgericht.
Der Rosenmontagszug
Ältere Karnevalisten werden sich bestimmt an den 19. Mai 1990 erinnern. Damals wurde schon einmal der Düsseldorfer Rosenmontagszug nachgeholt, nachdem er im Februar wegen eines Sturms kurzfristig abgesagt werden musste. An jenem Samstag im Mai herrschte traumhaft schönes Wetter bei frühlingshaften Temperaturen.
An Position 44 (direkt vor dem Spiesratze-Wagen) war ein Motto-Wagen zum Thema „Flüchtlingswelle“ zu sehen.
26 Jahre später wurde der Rosenmontagszug wegen einer Sturmwarnung erneut abgesagt. Der Nachholtermin wurde diesmal auf den 13. März 2016 festgelegt, also auf einen Sonntag. Und was darf festgestellt werden? Traumhaft schönes Wetter, azurblauer Himmel und eine schon wärmende März-Sonne. Karnevalsherz was willst du mehr?
Unübersehbare Menschenmengen am Wegesrand.
Die zweieinhalbstündige Fahrt durch Düsseldorfs Straßen, die wie im Flug verging, war für jede Mitfahrerin und jeden Mitfahrer ein Erlebnis der besonderen Art. Hunderttausende standen an den Straßenrändern und jubelten den Jecken zu. Auch die Spiesratze hatten mit ihrem Wagen schon im Vorfeld für viel Aufsehen gesorgt, die lokalen Gazetten und sogar das Fernsehen berichteten ausführlich. „Ich habe das Gefühl, dass unser Wagen so oft wie nie fotografiert worden ist“, konstatierte Vorsitzender Heinz Krudwig nach dem Zug. Viele werden diesen Tag, die tolle Stimmung in Düsseldorf und die glänzende Organisation so schnell nicht vergessen.
Die Spiesratze nutzten nach Ende des Zuges die Gelegenheit, mit der U-Bahn der neuen Wehrhahnlinie vom Bilker Bahnhof zum U-Bahnhof Pempelforter Straße zu fahren, um im nahen Vereinslokal an der Wielandstraße zu feiern und den „Rosensonntag“ ausklingen zu lassen.
Das Abwracken
Schon einen Tag später trafen sich um 10 Uhr sechs Spiesratze in der Wagenbauhalle „Am Steinberg“ in Bilk zum Abwracken des Spiesratze-Wagens. Erst nach mehr als zwei Stunden war das Werk vollbracht. Die Spiesratze hatten aber harte Arbeit erledigen müssen, bevor die kompletten Aufbauten vom Wagen entfernt und zum Abfall-Container gebracht werden konnten.
„Gleich ist es geschafft“, wird sich Reinhard Nieswand denken.
„Unser Wagen hätte jedem Sturm stangehalten, davon bin ich fest überzeugt“, sagte Uwe Albert angesichts der „Hartnäckigkeit“ vieler zum Abriss „verurteilter“ Teile am Wagen. Die stabile Bauweise, von Wagenbau-Leiter Lutz Strietzel vorgegeben, hat eben ihren Preis. Vor zwei Jahren beispielsweise war der komplette Abriss schon nach 50 Minuten erledigt.