Rückblick auf eine sensationelle Session

Wilhelm Rosenbaum
Baumeister Wilhelm Rosenbaum, Geschäftsführer der Spiesratze

„Ich finde, dass wir eine großartige Session hatten“, fasste Wilhelm Rosenbaum, Geschäftsführer der Spiesratze, sein Sessions-Fazit kurz, aber treffend zusammen. Es war in der Tat eine herausragende Session für die Bauhandwerker unter den Karnevalisten. Ein Höhepunkt jagte den nächsten. An dieser Stelle sei ein kleiner Rückblick auf die Highlights gestattet:

Die Veranstaltungen
„Spiesratze feiern die Vollendung ihres Rosenmontagswagens: Richtfest mit Leberkäs“ – so überschrieb die Internetzeitung „report-D“ ihren ausführlichen Bericht über das Fest in der Wagenbauhalle.

Die Spiesratze und ihre Gäste feierten außer Rand und Band im restlos ausverkauften Rheingoldsaal“ (report-D) und „einen Eisbrecher brauchte es bei der großen Karnevalssitzung der Düsseldorfer Spiesratze nicht“ (Rheinische Post). Alle waren sich einig: „Diese Sitzung ist nicht mehr zu toppen!“

„Premiere geglückt“ titelte der Rheinbote den ausführlichen Bericht über die Handwerkersitzung.

Auch die weiteren Veranstaltungen konnten sich sehen lassen: Närrischer Senioren-Kaffee im St. Anna-Stift, die Teilnahme am Rosenmontagszug (Wagen 24) und die Beerdigung des Hoppeditz‘ am Aschermittwoch im Stadtgarten.

Spiesratze in der HWK
Altweiberfastnacht: die Spiesratze in der Handwerkskammer

Besuche der Veranstaltungen anderer Gesellschaften
Es gehört inzwischen zur guten Tradition, auch Veranstaltungen anderer Vereine oder Institutionen zu besuchen. Doch so oft wie in der Session 2017 waren die Spiesratze noch nie unterwegs gewesen. Jedes Wochenende war voller Einsatz gefordert. Im traditionellen Outfit (Baselöngken, weiße Hose, Putzerkappe) waren die Spiesratze ein Hingucker. Hier einige Besuche (kein Anspruch auf Vollständigkeit): Jahresempfang der Zugleitung, Richtfest des Narrencollegiums, Neujahrsempfang der Pfarre Heilige Dreifaltigkeit, Prinzenpaar-Empfang in der Hausbrauerei Schlüssel, Besuch der Ausstellung zur Narrenfreiheit (Jacques Tilly), Jubiläumsfrühschoppen 8×11 Jahre KG Lott Jonn, Rheinisches Garde-Corps der Stadt Düsseldorf, erstmalige Auslosung der Zugfolge im Henkelsaal, Schwänzkes-Essen der Tonnengarde Niederkassel, Übergabe der Versicherungspolice in der Provinzial, Richtfest der Büdericher Heinzelmännchen, Altweiber-Tour zur Kreissparkasse und zur Handwerkskammer, Schrottgala im Brauhaus „Uerige“ und, und, und . . .

Was ist sonst noch erwähnenswert?
Dass sich die Qualität der Spiesratze-Sitzung mittlerweile deutschlandweit herumgesprochen hat, zeigen die Heimatorte einiger Besucherinnen und Besucher: Bremen, Hamburg, Würzburg und München.

Tony Percival, Annette, Karo und Nick vor dem Spiesratze-Wagen
Tony Percival, Annette, Carol und Nick vor dem Spiesratze-Wagen

Zum Rosenmontagszug waren sogar Gäste aus England angereist. Tony Percival, Annette, Carol und Nick hatten den weiten Weg aus der Nähe von Manchester nach Düsseldorf auf sich genommen, um den rheinischen Karneval hautnah zu erleben. Natürlich durfte ein Besuch in der Wagenbauhalle nicht fehlen. Oberbaurat Bernhard Lück zeigte ihnen nicht nur alle Wagen in der Halle, sondern ganz besonders das Spiesratze-Gefährt.

Spiesratze-Wagen und Trecker
Der 180 PS-starke Traktor zog den Spiesratze-Wagen sicher durch die Straßen.

Mit 180 PS wurde am Rosenmontag der Wagen der Spiesratze durch Düsseldorf gezogen. Der Traktor der Marke „John Deere“ wurde von einem ausgezeichneten Traktorfahrer aus Mönchengladbach gelenkt. Nach jedem Stopp  fuhr er so sanft wieder an, dass die Besatzung es überhaupt nicht merkte. Danke!

Fotos:
Bausenator Wolfgang Thiedig (1), Handwerkskammer (1), Bernhard Lück (2)

 

Ein „Helau-luja“ auf den Hoppeditz: Ja, das war’s – die Session 2017 ist vorbei

Hoppeditzbeerdigung am 01. März 2017
Aufgebahrt im Ibach-Saal: der Hoppeditz, im Hintergrund Standartenträger Reinhard Nieswand.
Hoppeditzbeerdigung am 01. März 2017
Auf dem Trauerzug durch die Carlstadt, kurz vor Erreichen des Stadtgartens.

„Am Aschermittwoch ist alles vorbei . . . „, so heißt es in einer alten karnevalistischen Volksweise. Nachdem das letzte Helau verklungen, der letzte Orden verliehen und das letzte Bützchen verteilt worden waren, kehrte der triste Alltag wieder ein. Doch bevor es soweit war, hatten die Karnevalisten noch eine traurige Pflicht zu erfüllen: die Beerdigung des Hoppeditz‘. Wie schon seit vielen Jahren traf sich die Trauergemeinde um 11.11 Uhr im Ibach-Saal des Stadtmuseums an der Berger Allee, um der Düsseldorfer Kultfigur die letzte Ehre zu erweisen. Auf der Bühne war der Hoppeditz aufgebahrt, der in der Nacht zuvor (völlig überraschend) aus dem Leben geschieden war.

Hoppeditzbeerdigung am 01. März 2017
Es ist vorbei: Der Hoppeditz wird im Stadtgarten eingeäschert.

Nach den Trauereden von Helga Hesemann, der Vorsitzenden des Heimatvereins Düsseldorfer Weiter, Dennis Vobis, Präsident des Narrencollegiums, und Pastörken Ulla Groß („Helau-luja“) ging es dann für den Verstorbenen  auf den letzten irdischen Weg. Unter großen Wehklagen wurde der Hoppeditz auf einer Bahre – quer durch die Carlstadt – in den Rosengarten des Stadtmuseums gebracht. Dort mussten die rund 200 Trauernden mit ansehen, wie der Hoppeditz eingeäschert wurde. Um kurz nach zwölf Uhr blieb nur noch ein Häufchen Asche übrig. Anschließend symbolisierte das traditionelle Fischessen im Café Ey endgültig das Ende der Karnevalssession 2017. Aber: In 274 Tagen erwacht der Hoppeditz wieder zum Leben!

Königsallee
Auf der Kö, auf der Kö, auf der Königsallee . . .

Noch zwei Tage zuvor erlebte der Düsseldorfer Karneval  seinen Höhepunkt: der Rosenmontagszug. Erstmals startete der närrische Lindwurm in Friedrichstadt auf der Cornelius-und Mecumstraße. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging es dann aber sehr zügig voran. Die Organisatoren hatten „ganze Arbeit“ geleistet. Von fast allen Karnevalisten wurde positiv bewertet, dass alle Wagen während der Startphase zu sehen waren. Klasse!

Rosenmontag 2017
Die Fußgruppe kurz vor dem Einbiegen auf den Marktplatz.
Rosenmontag 2017
Oberpolier Dennis Klusmeier, Baurat Rolfgeorg Jülich und Oberbaurat Bernhard Lück (von links) grüßen das närrische Volk vor dem Rathaus.

 

 

 

 

 

 

 

Kurz vor der Rampe zur Oberkasseler Brücke bog der Zug dann in die Mühlenstraße ein und folgte exakt der alten Route mit der Vorbeifahrt an Jan Wellem und dem Rathaus. Die Stimmung war wie immer glänzend, besonders auf der Kö. Dort stand zu beiden Seiten eine unübersehbare Menschenmenge, die den Wagenbesatzungen viele Helaus zuriefen. Am Bilker Bahnhof war dann leider Schluss, aber alle waren natürlich froh, dass das Wetter mitgespielt hatte. Der angekündigte Regen mit Sturmböen fing erst an, als schon alle Wagen wieder „daheim“ waren. Die 25-köpfige Wagenbesatzung und die Fußgruppe werden die Teilnahme am schönsten, bissigsten und politischsten Rosenmontagszug in Deutschland so schnell nicht vergessen.

Fotos: Ralf Krudwig (5), Bernhard Lück

The „Schrotti“ goes to – Donald Trump

Uli BingerAls Frank Küster, Kabarettist und gemeinsam mit Hermann Schmitz Erfinder der Schrottgala, den Namen des diesjährigen Empfängers des „Schrottis“ bekannt gegeben hatte, jubelte das Närrische Volk im Brauhaus Uerige: Donald Trump ist der Geehrte, der natürlich – wie seine Vorgänger – den Preis nicht persönlich entgegennehmen wollte. Gab es früher mehrere Schrottis für die Versager des Jahres, beschränken sich die Organisatoren schon seit einiger Zeit auf einen Preis. „Dabei hat es auch diesmal viele Nominierte gegeben: Erdogan, Winterkorn, die Fifa und, und, und . . .“, führte Frank Küster weiter aus.

Gottlieb WendehalsDie Verleihung des „Schrottis“ war nur ein Höhepunkt der „Sitzung ohne Konzept“, die bereits zum 19. Mal im „Uerige“ veranstaltet wurde. Da ist vor allem Uli Binger (Foto links) zu nennen, der mit seinen vorgetragenen Oldies genau den Geschmack des Publikums traf. Als er den Super-Hit „Marmor, Stein und Eisen bricht“ intonierte, brachen alle Dämme.

Nachdem die KG Regenbogen ihren phantastischen Auftritt beendet hatte, zog Hermann Schmitz noch ein Ass aus dem Ärmel: Gottlieb Wendehals, der in den 70er und 80er Jahren seine großen Hits gelandet hatte, sorgte mit seinen Songs für ausgelassene Stimmung (Foto rechts). Natürlich durfte die „Polonäse von Blankenese bis hinter Wuppertal“ nicht fehlen. Das Volk tobte und reihte sich spontan ein, niemand stand mehr an seinem Platz!

Grundidee der Schrottgala, der „Sitzung ohne Konzept“, so Hermann Schmitz, Baumeister der Spiesratze: „Zurück zu den Wurzeln des Karnevals, zurück in die Kneipe.“ Fazit: Wer einmal die sensationelle Atmosphäre im Brauhaus „Uerige“ erlebt hat, kommt immer wieder – wenn er denn eine Eintrittskarte ergattern kann.

Fotos: Bernhard Lück