„Ons kritt nix kleen“

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Hatte sich zum Spiesratze-Motto und zur Gestaltung des Ordens Gedanken gemacht: Oberpolier Dennis Klusmeier.

Vor einigen Wochen hat das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) das Motto für die kommende Session bekanntgegeben: „Uns kritt nix klein – Narrenfreiheit, die muss sein“. Kaum war es „auf dem Markt“, gab es viele zwiespältige Kommentare. The same procedure as every year! „Zu lang, zu sperrig und vor allem wieder mal ein Dialekt-Gemisch – das waren die meist zitierten Anmerkungen. Monika Voss, eine profunde Kennerin der Düsseldorfer Mundart, hat schon 2014 in einem Interview mit dem „Närrischen Arbeitsbuch“ klar Stellung bezogen: „Mir gefällt der Mix von Hochdeutsch und Dialekt nicht. Entweder ganz ‚op Platt‘ oder ‚ganz piekfein‘. Man muss sich für eine Sprachform entscheiden und sollte nicht mischen.“

Die Spiesratze hatten in der Vergangenheit schon mehrfach das offizielle Motto abgewandelt: So hieß es statt „Düsseldorf mäkt sech fein“ bei den Ratzen – janz op Platt – „Düsseldorf brasselt sich op“ (2014), denn schließlich haben sie sich auch die Pflege der Mundart auf ihre Fahnen geschrieben. Und auch beim letzten Motto „Düsseldorf – scharf wie Mostert“ hat man sich lediglich auf das Wort „scharf“ fokussiert (Foto unten).

Inzwischen hat auch die KG Regenbogen, mit über 400 Mitgliedern eine der größten Karnevalsgesellschaften in Düsseldorf, ein eigenes Sessionsmotto: „Min Ding is Din Ding“ heißt es in der kommenden Session  bei den Regenbogen-Jecken. „Das passt wunderbar zu uns. Weil es allgemein Toleranz einfordert.“

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Überlegungen hinischtlich des Sessionsmottos hat es auch bei den Spiesratzen schon gegeben. „Ons kritt nix kleen, mer müüre met massiv‘ Steen“ ist eine Aussage in Düsseldorfer Mundart, die sich die Bauhandwerker unter den Karnevalisten für die neue Session ausgedacht haben. „Ein Motto, das gut zu uns passt“, hieß es aus Vorstandskreisen der Spiesratze. „Immerhin wurde der erste Teil des offiziellen Mottos übernommen.“ Auch der neue Sessions-Orden wird ganz dem Bauhandwerk gewidmet sein, mit Wasserwaage und Truffel.

 

Fotos: Bausenator Wolfgang Thiedig

Zeremonienmeister Joachim Backert wird 50!

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Sein „Dirigentenstab“ ist der Quast: Zeremonienmeister Joachim Backert auf der „Närrischen Baustelle“ im Rheingoldsaal.

Am Sonntag, 5. Juni 2016, darf Joachim Backert die Vollendung seines 50. Lebensjahres feiern. Zu diesem runden Geburtstag gratuliert ihm die gesamte Spiesratze-Familie ganz herzlich und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.

Der Zeremonienmeister der Spiesratze (seit Mitte der 1990er Jahre!) wurde bereits 1982 Mitglied der Spiesratze, durfte im Jahr 2015 auf seine 3 x 11-jährige Mitgliedschaft zurückblicken  und erhielt damit den Titel „Bausenator“.

Die Aufgaben des Zeremonienmeisters bei den Spiesratzen während der Karnevalssitzung: Er begleitet die auftretenden Künstler durch den Saal zur Bühne und nach dem Auftritt zurück zum Ausgang, sorgt für die Kommunikation zwischen

Zeremonienmeister Joachim Backert mit Tochter Tanja.
Zeremonienmeister Joachim Backert mit Tochter Tanja.

Oberpolier und dem Programmkoordinator und „heizt“ – wenn nötig – das Publikum an. „Er gehört zu den besten Zeremonienmeistern im rheinischen Karneval“, sagen viele Ratze und stehen mit ihrer Meinung nicht allein. Schon in der dritten Generation sind die „Backerts“ bei den Spiesratzen. Und die vierte Generation steht inzwischen mit ihm auf der Bühne: Tochter Tanja.

Deutscher Mühlentag

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Das Plakat zum Mühlenbtag.

P1030422Am Pfingstmontag fand bereits zum 23. Mal der Deutsche Mühlentag statt. In der Mühlenregion Rheinland zwischen Erft, Wupper und Sieg boten am 16. Mai 2016 wieder zahlreiche Mühlen, Hämmer und Wasserkraftanlagen interessante und vielfaltige Einblicke in das Mühlenleben. Als besondere Höhepunkte konnten vielerorts Vorführungen der Mühlen, der Hammertechnologie oder der Wasserkraftnutzung bestaunt werden. So auch in der Buscher Mühle (Foto) im Stadtteil Düsseltal. Das Kleinod mitten in der Großstadt ist die einzige noch intakte Mühle in Düsseldorf.

Die vom Heimatverein Derendorfer Jonges restaurierte und unterhaltene Mühle beteiligte sich natürlich auch am Deutschen Mühlentag und öffnete für die Bevölkerung ihre Pforten: zur Besichtigung, zur Führung und natürlich für das leibliche Wohl. Bei zwar schönem, wenn auch kaltem Wetter wurden im Hof der Mühle nicht nur die angebotenen Speisen verzehrt, sondern auch die eine oder andere Unterhaltung geführt – nur hin und wieder von einem vorbeirasenden Inter-City-Express kurz unterbrochen. Die viel befahrene ICE- und S-Bahn-Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg führt nur „eine Handbreit“ an der Buscher Mühle vorbei.

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Hautnah rast der ICE an der Buscher Mühle vorbei.

Die Spiesratze waren bereits mehrfach zu Gast in der Buscher Mühle an der Mulvanystraße, zuletzt haben sie dort im März ihre Mitgliederversammlung abgehalten.

Ingsgesamt haben sich an dieser bundesweiten Veranstaltung 170 Mühlen allein aus Nordrhein-Westfalen beteiligt. Eine außergewöhnliche Mühle gab es dabei im Viersener Stadtteil Dülken zu besichtigen: die „Narrenmühle“. Ihre Bauart weist Ähnlichkeit zu den sonst nur in Flandern anzutreffenden Turmkotten-Mühlen (Torenkotmoelen) auf, ist Sitz der Dülkener Narrenakademie und das Wahrzeichen von Dülken.

Jedes Jahr am 11. November treffen sich die Mitglieder der Narrenakademie (früher vornehmlich Akademiker, Kaufleute und Stadträte) zu ihrem „Narrenritt“ auf hölzernen Steckenpferden um die Windmühle, um damit die Dülkener Karnevalssession zu eröffnen. Übrigens: Es ist der einzige Tag, an dem die Mühle auch in Betrieb ist.