

„Am Aschermittwoch ist alles vorbei . . . „, so heißt es in einer alten karnevalistischen Volksweise. Nachdem das letzte Helau verklungen, der letzte Orden verliehen und das letzte Bützchen verteilt worden waren, kehrte der triste Alltag wieder ein. Doch bevor es soweit war, hatten die Karnevalisten noch eine traurige Pflicht zu erfüllen: die Beerdigung des Hoppeditz‘. Wie schon seit vielen Jahren traf sich die Trauergemeinde um 11.11 Uhr im Ibach-Saal des Stadtmuseums an der Berger Allee, um der Düsseldorfer Kultfigur die letzte Ehre zu erweisen. Auf der Bühne war der Hoppeditz aufgebahrt, der in der Nacht zuvor (völlig überraschend) aus dem Leben geschieden war.

Nach den Trauereden von Helga Hesemann, der Vorsitzenden des Heimatvereins Düsseldorfer Weiter, Dennis Vobis, Präsident des Narrencollegiums, und Pastörken Ulla Groß („Helau-luja“) ging es dann für den Verstorbenen auf den letzten irdischen Weg. Unter großen Wehklagen wurde der Hoppeditz auf einer Bahre – quer durch die Carlstadt – in den Rosengarten des Stadtmuseums gebracht. Dort mussten die rund 200 Trauernden mit ansehen, wie der Hoppeditz eingeäschert wurde. Um kurz nach zwölf Uhr blieb nur noch ein Häufchen Asche übrig. Anschließend symbolisierte das traditionelle Fischessen im Café Ey endgültig das Ende der Karnevalssession 2017. Aber: In 274 Tagen erwacht der Hoppeditz wieder zum Leben!

Noch zwei Tage zuvor erlebte der Düsseldorfer Karneval seinen Höhepunkt: der Rosenmontagszug. Erstmals startete der närrische Lindwurm in Friedrichstadt auf der Cornelius-und Mecumstraße. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging es dann aber sehr zügig voran. Die Organisatoren hatten „ganze Arbeit“ geleistet. Von fast allen Karnevalisten wurde positiv bewertet, dass alle Wagen während der Startphase zu sehen waren. Klasse!


Kurz vor der Rampe zur Oberkasseler Brücke bog der Zug dann in die Mühlenstraße ein und folgte exakt der alten Route mit der Vorbeifahrt an Jan Wellem und dem Rathaus. Die Stimmung war wie immer glänzend, besonders auf der Kö. Dort stand zu beiden Seiten eine unübersehbare Menschenmenge, die den Wagenbesatzungen viele Helaus zuriefen. Am Bilker Bahnhof war dann leider Schluss, aber alle waren natürlich froh, dass das Wetter mitgespielt hatte. Der angekündigte Regen mit Sturmböen fing erst an, als schon alle Wagen wieder „daheim“ waren. Die 25-köpfige Wagenbesatzung und die Fußgruppe werden die Teilnahme am schönsten, bissigsten und politischsten Rosenmontagszug in Deutschland so schnell nicht vergessen.
Fotos: Ralf Krudwig (5), Bernhard Lück
Als Frank Küster, Kabarettist und gemeinsam mit Hermann Schmitz Erfinder der Schrottgala, den Namen des diesjährigen Empfängers des „Schrottis“ bekannt gegeben hatte, jubelte das Närrische Volk im Brauhaus Uerige: Donald Trump ist der Geehrte, der natürlich – wie seine Vorgänger – den Preis nicht persönlich entgegennehmen wollte. Gab es früher mehrere Schrottis für die Versager des Jahres, beschränken sich die Organisatoren schon seit einiger Zeit auf einen Preis. „Dabei hat es auch diesmal viele Nominierte gegeben: Erdogan, Winterkorn, die Fifa und, und, und . . .“, führte Frank Küster weiter aus.
Die Verleihung des „Schrottis“ war nur ein Höhepunkt der „Sitzung ohne Konzept“, die bereits zum 19. Mal im „Uerige“ veranstaltet wurde. Da ist vor allem Uli Binger (Foto links) zu nennen, der mit seinen vorgetragenen Oldies genau den Geschmack des Publikums traf. Als er den Super-Hit „Marmor, Stein und Eisen bricht“ intonierte, brachen alle Dämme.
Altweiber, kurz vor elf: Die Spiesratze treffen sich im Foyer der Kreissparkasse Düsseldorf an der Kasernenstraße. Wenige Minuten später werden sie mit dem Aufzug in die Vorstandsetage gebracht, wo der Hausherr Ulrich Rüther, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse und Baumeister der Ratze, und sein Team die 13 Spiesratze in Empfang nahmen. Bass erstaunt waren die Gäste, als sie im Vorraum der Vorstandsetage das große Schild „Herzlich willkommen zum Biwak der Spiesratze“ lasen. Zunächst gab’s aber Getränke, Altbier, Sekt und alkoholfreie Getränke, bevor Ulrich Rüther pünktlich um 11.11 Uhr das Kommando übernahm. Er hatte ja vom Förderverein des Wagenbauteams „Schwarze Sau“ gehört, und so mussten der Präsident des Fördervereins, Reinhard Arndt, und Oberpolier Dennis Klusmeier an seine Seite treten. Mit launigen Worten brachte er es dann auf den Punkt: „Ab sofort gibt es bei den Spiesratzen auch eine rote Sau – natürlich gut gefüllt.“ Auch trug er schon einen großen Orden als „Präsident“ – Gut. Die Überraschung war gelungen. Dennis Klusmeier und Reinhard Arndt nahmen die große Sau in der Hausfarbe der Sparkasse gern entgegen und bedankten sich herzlich. „Im nächsten Jahr“, so Ulrich Rüther weiter, „findet an Altweiber in der großen Kundenhalle das Biwak der Spiesratze statt“:
für die Spiesratze“.