Karnevalsorden aus Metall gibt es ja viele und in allen Variationen und Farben. Aber es ist auch von einigen
Ausnahmen zu berichten. So wurden die Orden der Provinzial-Versicherung, die diese bei der Übergabe der Versicherungs-Police für den Rosenmontagszug an das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) an die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung verliehen hat, von der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA) aus Holz hergestellt. Einen ebenfalls sehr außergewöhnlichen Karnevalsorden wurde bei der „Kleinen Pfarrkarnevalssitzung – jet leis“ im Pfarrsaal St. Adolfus vergeben: Eine Flasche Riesling-Wein hatte Gisela Schuldlos von der Katholischen Kirche Derendorf Pempelfort in liebevoller Handarbeit zu einem Orden umfunktioniert. Eine phantastische Idee, wie das Foto beweist!
Übrigens: Der Riesling-Wein stammt aus dem Weinort St. Martin an der Nahe, der Heimat von Pfarrer Heribert Dölle.
„Das ist der Karneval, wie ich ihn mag: urwüchsig, bürgernah und von Herzen kommend“, begann CC-Präsident Michael Laumen seine Grußworte an das närrische Volk im Pfarrsaal St. Adolfus. „In kleinen Sälen wie hier dürfen wir den wirklichen Karneval erleben.“ Das war vom Präsidenten nicht nur einfach so gesagt, denn als er ans Mikrofon trat, hatte er schon den größten Teil dieser Sitzung live erleben können, hat mitgeklatscht, mitgesungen und mitgeschunkelt. Ein volksnaher Präsident eben. Klasse!
In Kooperation mit der Katholischen Kirche Derendorf Pempelfort präsentierte die Gesellschaft Düsseldorfer Spiesratze erstmals die „Kleine Pfarrkarnevalssitzung – jet leis“ im Pfarrsaal St. Adolfus in Pempelfort. Ein buntes und abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm mit vielen bekannten Künstlern des rheinischen Karnevals unterhielt die Besucherinnen und Besucher. Neben Winfried Ketzer, der als „Hausmeister von nebenan“ in die Bütt stieg, sorgten Michael Hermes und Heinz Hülshoff für furiose Stimmung. Auch der jecke Nachwuchs erhielt seine Chance. So zeigte die Karnevals-AG der Grundschule Essener Straße ebenso ihr Können auf der närrischen Bühne wie die Schlossturmgarde. Der Besuch des Niederkasseler Tonnenbauernpaars rundete das rund dreistündige Programm ab.
Ein déjà-vu-Erlebnis gab dann Tonnenbäuerin Anne Erning zum besten: 2007 hatte sie in der Pfarrkirche St. Adolfus geheiratet; der ehemalige Pfarrer Trösser, der auch unter den Gästen weilte, hatte damals die Hochzeitsmesse gehalten. Nachdem die Tonnenbäuerin ihn „entdeckt“ hatte, erhielt er natürlich auch von ihr den Orden der Tonnengarde. Solche Geschichten schreibt nur der Karneval!
Die Kleine Pfarrkarnevalssitzung war schon seit langem ausverkauft. Über das große Interesse haben sich die Organisatoren sehr gefreut. „Das war eine ganz tolle Premiere“, waren sich Oberpolier Dennis Klusmeier und Albert Weißenfels von der Kirchengemeinde nach der Sitzung einig. Beide hatten die Sitzung souverän moderiert. Übrigens steht der Termin der nächsten Sitzung schon fest: Dienstag, 19. Februar 2019, 15.11 Uhr, wiederum im Pfarrsaal St. Adolfus. „Dann ist das schon Tradition“, so CC-Präsident Michael Laumen.
Schon einige Tage vor dem Richtfest, das für den 27. Januar 2018 terminiert war, konnten die Wagenbauer Vollzug melden: Der Spiesratze-Wagen wurde pünktlich zur Präsentation in der Wagenbauhalle fertiggestellt. Das war keineswegs selbstverständlich, denn durch die sehr kurze Karnevals-Session – Rosenmontag ist bereits am 12. Februar – blieb den Wagenbauern nur sehr wenig Zeit, um ihr Gefährt zu bauen und zu gestalten. Doch es hat hervorragend geklappt, auch dank der guten Teamarbeit. Wagenbauleiter Lutz Strietzel hatte die anfallenden Arbeiten der einzelnen Bauabschnitte exakt geplant und die Aufgaben entsprechend verteilt. Baumeister Wilhelm Rosenbaum: „Das hat alles wunderbar geklappt.“
Die nahezu 90 Gäste, die der Einladung der Spiesratze zum Richtfest gefolgt waren, brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Der Spiesratze-Wagen ist eine Augenweide und wird im Düsseldorfer Rosenmontagszug, das darf jetzt schon prophezeit werden, für reichlich Gesprächsstoff sorgen – vor allem auf Grund des Themas und der vorzüglichen Gestaltung. Die zentrale Botschaft des Wagens entsprang einer Idee, die die Wagenbauer auf ihrem jährlichen Grillfest entwickelt hatten: Gerade war im Deutschen Bundestag und wenige Tage später auch im Bundesrat die „Ehe für alle“ beschlossen worden – was lag also näher, sich dieses Themas für die Gestaltung des Spiesratze-Wagens anzunehmen. Die Frontfigur zeigt einen katholischen Geistlichen. Dahinter ist andeutungsweise die Glaskuppel des Reichstages zu sehen. Auf den beiden Längsseiten ist dargestellt, was jetzt alles möglich ist. Die beiden Turmseiten zeigen die Rochus-Kirche in Pempelfort, der Bundesadler pinnt derweil einen Hinweis auf § 1353 BGB an die Fassade.
Fotos: Ralf Krudwig (1), Bausenator Wolfgang Thiedig (2)