Spiesratze-Wagen erst im Oktober zurückgebaut

Nur noch das Schild in der Mitte des Wagens erinnert an die letzte Session. Das wird bei der Neugestaltung natürlich aktualisiert.
Nur noch das Schild in der Mitte des Wagens erinnert an die letzte Session. Das wird bei der Neugestaltung natürlich aktualisiert.

Später als üblich wurde der Spiesratze-Wagen zurückgebaut. Normalerweise wird das immer direkt nach Rosenmontag erledigt. Aber diesmal hatten die Spiesratze-Wagenbauer am Veilchendienstag frei. Der Grund: Der Wagen mit dem zentralen Motto zum § 1353 BGB („Eheliche Lebensgemeinschaft“) wurde noch für die Christopher-Street-Day-Parade Anfang Juni in Düsseldorf gebraucht. CSD-Chef Kalle Wahle hatte sich rechtzeitig bei den Spiesratzen gemeldet und um den Einsatz beim Christopher-Street-Day gebeten. So hatte der Spiesratze-Wagen einen zweiten, viel beachteten „Auftritt“ und konnte daher erst viel später zurückgebaut werden. Jetzt ist der Wagen bis auf die Grundfesten abgewrackt, die Gestaltung für den Rosenmontag 2019 kann also beginnen.

Foto: Bernhard Lück

Jakob-Faasen-Plakette für Josef Hinkel

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Handwerksbäcker Josef Hinkel, Diplom-Handlanger der Spiesratze.

Josef Hinkel, Kultbäcker aus der Carlstadt und Diplom-Handlanger der Spiesratze, hat jetzt innerhalb kürzester Zeit zwei hohe Auszeichnungen erhalten. Zunächst wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, wenige Tage später stand er auf der Bühne im Zelt der Bilker Schützen beim Krönungsball, um dort mit der Jakob-Faasen-Plakette ausgezeichnet zu werden. Diese Plakette erinnert an Jakob Faasen, der am 1. Januar 1918 der erste Lehrling der Kreissparkasse Düsseldorf war und schließlich bis zum Vorstand aufsteigen konnte. Außerdem war der „Bilker Jong“ dem lokalen Schützenwesen sehr zugetan. Deshalb haben vor zehn Jahren der Bilker Schützenverein und die Kreissparkasse Düsseldorf die Jakob-Faasen-Plakette ins Leben gerufen. Damit werden Menschen ausgezeichnet, die sich besonders durch soziales Engagement hervorgetan haben. Zu den ersten Plakettenträgern gehörten damals Peter Justenhoven (ehemaliger Schützenchef in Derendorf) und die frühere Oberbürgermeisterin Marlies Smeets. „Diese Auszeichnung erfüllt mich mit großer Freude, habe ich doch ein besonderes Verhältnis zu Bilk“, sagte ein sichtlich gerührter Josef Hinkel. „Dort hatte mein Urgroßvater seine erste Bäckerei.“ Die Spiesratze gratulieren ihrem Diplom-Handlanger ganz herzlich zu den beiden Ehrungen.

Foto: Bernhard Lück

Wieder „aufgetaucht“: Willy Trapps Kappe

Kappe von Willy Trapp
Die Original-Kappe von Willy Trapp
Willy Trapp
Willy Trapp

Nur kurz waren die Spiesratze sprachlos, doch dann wandelte sich die Sprachlosigkeit in große Freude. Jahrelang war die Spiesratze-Kappe von Willy Trapp, einem der Mitbegründer der handwerklich orientierten Karnevalisten im Jahr 1911, unauffindbar. Doch jetzt ist sie wieder „aufgetaucht“. In einem Nachlass, der viele Jahre ungeöffnet in einem Gartenhaus in der Nähe von Grevenbroich aufbewahrt worden war, befanden sich viele historische Unterlagen der Gesellschaft Düsseldorfer Spiesratze, darunter auch die Kappe von Willy Trapp. „Jetzt müssen wir die gefundenen Unterlagen erst einmal sichten“, sagte Vorsitzender Heinz Krudwig.

Willy Trapp war nicht nur einer der Mitbegründer der Spiesratze, sondern von 1946 bis 1955 auch Oberpolier. Er verstand es meisterhaft, das Narrenschiff der Spiesratze durch die Sessionen zu steuern. Seine aktive Zeit als Karnevalist begann er bereits zwei Jahre vor Gründung der Spiesratze, also im Jahr 1909. So durfte er 1953 sein 4 x 11-jähriges Jubiläum als aktiver Karnevalist feiern. Die jetzt wieder gefundene Karnevalskappe von Willy Trapp wird einen Ehrenplatz erhalten und auch bei diversen Anlässen der Öffentlichkeit präsentiert.

Fotos: Bernhard Lück, Spiesratze-Archiv