Seit Jahren läuft die Debatte um die Zukunft der Düsseldorfer Gaslaternen. Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt verfügt über eines der größten noch erhaltenen Netze dieser historischen Art der Straßenbeleuchtung – nach Ansicht von Befürwortern ein Alleinstellungsmerkmal, das die Stadt pflegen sollte. Seit Ende März läuft eine Online-Petition, die bereits mehr als 1 900 Menschen unterschrieben haben.
Auch die Spiesratze hatten sich des Themas „Gaslaternen“ schon angenommen und ihren Wagen zum Rosenmontagszug 2013 (Motto: „Och dat noch“) entsprechend gestaltet. Der damalige Oberbürgermeister Dirk Elbers, Diplom-Handlanger der Spiesratze, wurde aufgefordert: „Lott doch de alde Jas Latäne stonn!“ Auch der Sessionsorden der Spiesratze, mit dem Rathaus im Hintergrund und drei davor platzierten Gaslaternen, zeigte das klare Bekenntnis der Spiesratze zu den historischen Leuchten. Der Einsatz für den Erhalt der Gaslaternen war aber wohl vergebens, denn jetzt wurde bekannt, dass von den 16.000 alten Laternen in Düsseldorf nur rund 4.000 erhalten werden sollen.
Die Stadtverwaltung begründet diese Entscheidung wie folgt: „Der Betrieb wird immer aufwendiger. So gibt es Probleme bei der Bestellung von Material, außerdem sind die rechtlichen Anforderungen für den Betrieb enorm gestiegen.“ Aus dem Rathaus war außerdem zu hören, dass der vorliegende Kompromiss „eine gute Lösung“ sei. „Der Erhalt von 4.000 Laternen ist aber durchaus machbar.“
Die Umrüstung soll allerdings erst dann erfolgen, wenn die Laternen altersbedingt ohnehin erneuert werden müssten. Bis alle 12.000 Gaslaternen abgebaut bzw. auf LED-Technik umgerüstet sind, kann es deshalb noch viele Jahre dauern. Die nicht mehr genutzten Laternen sollen als Ersatzteile eingelagert werden. Ein schwacher Trost!
Quelle: Rheinische Post