Das gab’s wohl noch nie: Als um 11.11. das närrische Volk auf dem Marktplatz vor dem Rathaus forderte: „Hoppeditz erwache“ tat sich erstmal nichts. Der Deckel des Senftopfs bewegte sich nicht, der Hoppeditz kam nicht zum Vorschein. Des Rätsels Lösung: Hoch oben auf dem Rathaus-Balkon verkündeten CC-Präsident Michael Laumen und Oberbürgermeister Thomas Geisel, dass noch auf den letzten Radrennfahrer der Tour de France gewartet werden müsse. Er habe sich verfahren und könne deshalb erst jetzt das Etappenziel erreichen. Allen war natürlich sofort klar, es kann sich nur um den Hoppeditz handeln. Und so war es auch, er kam mit dem Drahtesel vor dem Rathaus an, kletterte in seinen Senftopf und begann sofort mit seiner Betrachtung der lokalen Politik. Was auffiel: Im Gegensatz zum Vorjahr kam OB Geisel diesmal relativ gut weg. Dafür bekamen die Parteien, die im Stadtrat wiederholt die Finanzierung der Mehrkosten bei der Tour de France abgelehnt haben (CDU, FDP), ihr Fett weg.
Auch die Landes- und Bundespolitik wurde vom Hoppeditz kritisch beleuchtet. Insbesondere die Grünen hatten es ihm angetan, die mit ihren Forderungen bei den Sondierungsgesprächen immer wieder für Schlagzeilen sorgen. „Bei der Bundestagswahl haben 92 % diese Partei nicht gewählt“, meinte er.
Es gab übrigens noch eine Premiere zu bestaunen. Der Hoppeditz, voll des Lobes über unsere Fortuna, zog sich dann ein rot-weißes Fortuna-Trikot an, das speziell für den Karneval kreiert und nur in einer Auflage von 1895 Stück hergestellt worden ist.
Bei dieser rundum gelungenen Veranstaltung mit einer sehr guten, pointierten Rede des Hoppeditz‘ gab es leider einige Probleme mit der Übertragungstechnik. Viele Jecken konnten den Hoppeditz gar nicht verstehen, und auch das Mikrofon des Oberbürgermeisters fiel zeitweise aus, sodass er sich kurzerhand das Mikro von CC-Präsident Michael Laumen schnappte.
Fotos: Mike Ferrier, Prinzengarde Rot-Weiß
Bernhard Lück