Hoppeditz wieder unter den Lebenden

Hoppeditz-Erwachen 2017
Die Spiesratze nahmen natürlich auch am Umzug durch die Altstadt teil. Um zehn Uhr trafen sie sich an der Pegeluhr.

Das gab’s wohl noch nie: Als um 11.11. das närrische Volk auf dem Marktplatz vor dem Rathaus forderte:  „Hoppeditz erwache“ tat sich erstmal nichts. Der Deckel des Senftopfs bewegte sich nicht, der Hoppeditz kam nicht zum Vorschein. Des Rätsels Lösung: Hoch oben auf dem Rathaus-Balkon verkündeten CC-Präsident Michael Laumen und Oberbürgermeister Thomas Geisel, dass noch auf den letzten Radrennfahrer der Tour de France gewartet werden müsse. Er habe sich verfahren und könne deshalb erst jetzt das Etappenziel erreichen. Allen war natürlich sofort klar, es kann sich nur um den Hoppeditz handeln. Und so war es auch, er kam mit dem Drahtesel vor dem Rathaus an, kletterte  in seinen Senftopf und begann sofort mit seiner Betrachtung der lokalen Politik. Was auffiel: Im Gegensatz zum Vorjahr kam OB Geisel diesmal relativ gut weg. Dafür bekamen die Parteien, die im Stadtrat wiederholt die Finanzierung der Mehrkosten bei der Tour de France abgelehnt haben (CDU, FDP), ihr Fett weg.

Hoppeditz-Erwachen 2017, Präsident und OB
CC-Präsident Michael Laumen (links) und Oberbürgermeister Thomas Geisel auf dem Rathaus-Balkon

Auch die Landes- und Bundespolitik wurde vom Hoppeditz kritisch beleuchtet. Insbesondere die Grünen hatten es ihm angetan, die mit ihren Forderungen bei den Sondierungsgesprächen immer wieder für Schlagzeilen sorgen. „Bei der Bundestagswahl haben 92 % diese Partei nicht gewählt“, meinte er.

Es gab übrigens noch eine Premiere zu bestaunen. Der Hoppeditz, voll des Lobes über unsere Fortuna, zog sich dann ein rot-weißes Fortuna-Trikot an, das speziell für den Karneval  kreiert und nur in einer Auflage von 1895 Stück hergestellt worden ist.

Hoppeditz-Erwachen 2017, Tom Bauer mit F95-Trikot
Hoppeditz Tom Bauer mit dem Fortuna-Trikot, das eigens zum Karneval präsentiert wurde.

Bei dieser rundum gelungenen Veranstaltung mit einer sehr guten, pointierten Rede des Hoppeditz‘ gab es leider einige Probleme mit der Übertragungstechnik. Viele Jecken konnten den Hoppeditz gar nicht verstehen, und auch das Mikrofon des Oberbürgermeisters fiel zeitweise aus, sodass er sich kurzerhand das Mikro von CC-Präsident Michael Laumen schnappte.

Fotos: Mike Ferrier, Prinzengarde Rot-Weiß
Bernhard Lück

Bald ist es soweit: Hoppeditz erwacht am 11.11.

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Der Hoppeditz in seinem Element.

Hoppeditz-Umzug 2017Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Die Düsseldorfer Karnevalisten warten sehnsüchtig auf das Erwachen des Hoppeditz‘ am 11.11. um 11.11 Uhr. Pünktlich wird der Erzschelm den Deckel des großen Mostertpotts – direkt am Jan-Wellem-Denkmal – öffnen, um dann den Politikern aus Bund, Land und Stadt sowie den vermeintlich wichtigen Persönlichkeiten die Leviten zu lesen. Man darf gespannt sein, was der Hoppeditz (Tom Bauer) diesmal wieder im Köcher hat.

Doch bevor der Hoppeditz das Licht der Welt erblickt, ziehen die Mitglieder vieler Düsseldorfer Karnevalsvereine durch die Altstadt. Treffpunkt ist um 10 Uhr an der Pegeluhr am Rheinufer. Auch die Spiesratze werden sich – wie schon seit Jahren – an dem Umzug beteiligen – in ihrer traditionellen Montur, dem Baselöngken, der weißen Hose und der Putzerkappe. Immer wieder ein Hingucker. Vom Rheinufer geht es dann zum Marktplatz vor dem Rathaus, wo dann alle auf das Erwachen warten.

Auch im Karneval geht natürlich nichts ohne eine gute Organisation. Insgesamt werden 52 Fußgruppen mit rund 1200 Karnevalisten an diesem Umzug teilnehmen. So ist auch genau geplant, welcher Verein an welcher Stelle im Zug auf den Weg geht. Die Spiesratze starten an Position 38, sind also mitten drin (statt nur dabei).

Nach dem Ende der Veranstaltung zieht’s die Spiesratze zunächst zur Stärkung auf den Carlsplatz (Erbsensuppe bei Dausers Jupp), schließlich zum Burgplatz in den Brauereiausschank „Im Goldenen Ring“. Dort ist eine große Karnevalsparty geplant. „Wir feiern drinnen und draußen“ heißt es auf dem Ankündigungsplakat der Brauerei Frankenheim.

Grafik: Comitee Düsseldorfer Carneval
Foto: Bernhard Lück

Was gibt’s Neues in der Szene?

Die Frage lässt sich leicht beantworten, denn es sind schon etliche Aktivitäten und Ereignisse, die innerhalb der letzten Wochen für Schlagzeilen gesorgt haben. Einige Beispiele gefällig? Hier sind  sie:

Josef Hinkel jetzt Vorsitzender des Fördervereins

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Josef Hinkel ist auf die karnevalistische Bühne zurückgekehrt: Der Bäckermeister ist jetzt Vorsitzender des Fördervereins Düsseldorfer Karneval.

Nun hat er wieder ein Amt im Karneval: Josef Hinkel, Kultbäcker aus der Carlstadt, ehemaliger CC-Präsident und Diplom-Handlanger der Spiesratze, wurde auf der Versammlung des Fördervereins Düsseldorfer Karneval zum neuen Vorsitzenden gewählt. Die bisherige Vorsitzende, Angela Erwin, hatte diesen Posten wegen beruflicher Überlastung aufgegeben. Seit Sommer dieses Jahres sitzt die Tochter des verstorbenen Oberbürgermeisters Joachim Erwin im nordrhein-westfälischen Landtag. Dort will sie ihre ganze Karft investieren. Sie steht dem Förderverein aber weiterhin als stellvertretende Vorsitzende zur Verfügung.

Für einiges Aufsehen hat aber nicht Hinkels Wahl zum Vorsitzenden gesorgt, sondern die Wahl von Martin Feyerabend zum Schriftführer. Dieser hatte auf der Jahresversammlung des CC im Jahr 2015 die Wahl zum Wagenbauhallen-Leiter deutlich verloren. Bei einigen aus dem Umfeld des CC hat diese Personalie im Förderverein für viel Unverständnis, Kopfschütteln und Schmunzeln gesorgt. Josef Hinkel verteidigt den neuen Schriftführer, der ihn „als kompetenten Mann kennengelernt habe“.

Der neue Träger der Jakob-Faasen-Plakette: Jacques Tilly (Mitte). Johann-Peter Ingenhoven, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse (links) und Bilks Schützen-Chef Hans Dieter Caspers.
Jacques Tilly

Die große Narrenfreiheit
Im Kino hat die Dokumentation „Die große Narrenfreiheit“ über Jacques Tilly und seine künstlerische Arbeit für den Rosenmontagszug schon für viel Furore gesorgt. Nun ist dieser Film auch auf einer DVD erschienen und ist ab sofort in den Geschäftsstellen der Tourist-Information in der Altstadt und am Hauptbahnhof erhältlich. Der Preis: 14,95 Euro.

Auszeichnungen
Die Zahl der Auszeichnungen und Ehrungen nimmt – so kurz vor dem Karnevalsstart – rekordverdächtige Ausmaße an. Zwei Beispiele für diese These: Jürgen Hagendorn, ein wahres Multitalent, wurde jetzt mit dem Ritter-Gumbert-Orden der Hötter Jonges ausgezeichnet. Der Beisitzer im Vorstand einer Fußballabteilung, Vorstandsprecher der Werbegemeinschaft Eller, Mitglied beim Veedelszoch Eller und im Kantorverein, erhielt diese Auszeichnung für sein überragendes soziales Engagement.
Ulrich Amedick, Vertriebsleiter bei der Brauerei Frankenheim, wurde mit der Leo-Statz-Plakette geehrt. Diese Auszeichnung wird von der Funkenartillerie Rot-Wiss vergeben. Sie erinnert an den ehemaligen Präsidenten des Düsseldorfer Karnevalsausschusses, der am 1. November 1943 wegen Volksverhetzung von den Nazis hingerichtet worden war.

Quelle: NRZ, Rheinbote
Fotos: Lutz Strenger (Kreissparkasse), Bernhard Lück