Zum 75. Geburtstag: Partybahnfahrt war ein Genuss

Straßenbahnfahrt 75 Jahre Heinz Krudwig
Ursel und Heinz Krudwig

Es war wohl eine der außergewöhnlichsten Geburtstagsfeiern, die es je bei den Spiesratzen gegeben hatte: Anlässlich der Vollendung seines 75. Lebensjahres hatten sich die Verantwortlichen etwas ganz Besonderes für ihren Bausenator Heinz Krudwig einfallen lassen: eine dreieinhalbstündige Fahrt mit der Partybahn durch Düsseldorf am 10. Juni 2017. Es war aber nicht nur dieser außergewöhnliche Geburtstag, der die Ratze zu diesem Event bewogen hatte, sondern auch seine Goldhochzeit Ende Mai und das Silberjubiläum als Vorsitzender der Spiesratze. Seit 1992 lenkt er die Geschicke der Gesellschaft und ist damit der am längsten amtierende Vorsitzende.

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Am Staufenplatz stießen verabredungsgemäß Ursel und Heinz Krudwig zur Geburtstagsgesellschaft.

„Et hätt noch immer jotjejange“ – diese alte rheinische Weisheit wurde am Samstagmorgen eindrucksvoll bestätigt. Um Viertel nach zehn setzte Bernd Reinisch einen Hilferuf ab: Er war gerade auf der Wielandstraße bei der Brauerei Frankenheim, um das bestellte Bier und die dazu gehörenden Accessoires abzuholen. Doch dort wusste niemand etwas von der Bestellung. Nun war guter Rat teuer. Aber die Spiesratze finden immer eine Lösung. Nach einigen Telefonaten und vor allem dem „Good-Will“ des Zappes im Brauereiausschank war es zu verdanken, dass schließlich alles noch rechtzeitig im Rheinbahn-Betriebshof in Lierenfeld ankam. Dort hatten Baumeister Wilhelm Rosenbaum und Oberbaurat Bernhard Lück inzwischen damit begonnen, die alkoholfreien Getränke, Kaffee, Kuchen und den Imbiss in der Partybahn zu verstauen. Es hat also alles noch geklappt, pünktlich um 11.44 Uhr setzte sich die Bahn Richtung Hauptbahnhof in Bewegung, um dort die Gäste der Spiesratze aufzunehmen.

Wie heißt es schön: Bilder sagen mehr als tausend Worte. Deshalb hier an dieser Stelle einige Impressionen von einer wirklich außergewöhnlichen Straßenbahnfahrt durch Düsseldorf.

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Nicht die Linie 75, sondern ein Hinweis auf den Geburtstag. Die Partybahn, Baujahr 1960, ist als „Speisewagen“ ausgebaut, und damit hervorragend für solche Veranstaltungen geeignet.
Straßenbahnfahrt 75 Jahre Heinz Krudwig
Pause an der Kesselstraße im Medienhafen.

Straßenbahnfahrt 75 Jahre Heinz Krudwig

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Das überschaubare „Cockpit“ der Partybahn mit Fahrer Thomas Lensing an der Kurbel.
Straßenbahnfahrt 75 Jahre Heinz Krudwig
Heinz Krudwig hat am Schaffnerplatz im hinteren Teil des Wagens Platz genommen. Die Organisatoren Dennis Klusmeier, Wilhelm Rosenbaum, Uwe Schnierer und Bernhard Lück „assistieren“ ihm bei Fahrkartenverkauf.
Straßenbahnfahrt 75 Jahre Heinz Krudwig
Gerda und Werner Schubert

 

Straßenbahnfahrt 75 Jahre Heinz Krudwig
Die Gäste aus Oberfranken wurden von Oberpolier Dennis Klusmeier mit dem Spiesratze-Orden ausgezeichnet.
Straßenbahnfahrt 75 Jahre Heinz Krudwig
Wolf-Detlev Göris, Lutz Strietzel und Karin Lück (v.l.) vom Wagenbauteam genossen auch die ungewöhnliche Fahrt.
Bahnfahrer Thomas Lensing mit dem Spiesratze-Orden.
Bahnfahrer Thomas Lensing mit dem Spiesratze-Orden.
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Biker4Kids – der schon traditionelle Korso (2000 Motorräder) durch Düsseldorf für einen guten Zweck kreuzte genau zu dem Zeitpunkt die Bilker Allee, als die Partybahn queren wollte. Die Wartezeit wurde aber gern in Kauf genommen.

 

Fotos: Ralf Krudwig (8), Bernhard Lück (4)

Hohe Auszeichnung für Dr. Heike Spies

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Heike Spies kurz nach der Ernennung zur Doktorin humoris causa.

Es war schon etwas ganz Besonderes, was sich am Freitagabend, 2. Juni 2017, im großen Versammlungssaal des Goethe-Museums auf Schloss Jägerhof abspielte. Die Dülkener Narrenakademie, deren vollständiger Titel „Die Dülkener Narrenakademie, die berittene Akademie der Künste und Wissenschaften, die erleuchtete Mondsuniversität“ lautet, hatte durch ihren Rector magnificus, Dr. Volker Müller, zur feierlichen Promotion und Ernennung von Frau Dr. Heike Spies, stellvertretende Direktorin und Kustodin am Düsseldorfer Goethe-Museum, zur Doktorin humoris causa eingeladen. Die Verleihung der Doktorwürde ist immer ein Höhepunkt im akademischen Leben der Dülkener Narrenakadie, die Jahr 1554 gegründet worden war.

In der großen Ehrenliste finden sich illustre Namen wie Johann-Wolfgang von Goethe im 19. Jahrhundert, Konrad Adenauer, Salvatore Dali, Udo Jürgens, Berti Vogts, Wernher von Braun, Freiherr Constantin von Heereman, Johannes Gross, Hanns Dieter Hüsch und Konrad Beikircher im 20 Jahrhundert, um nur einige Beispiele zu nennen. In der mehr als 450-jährigen Geschichte der Akademie ist Dr. Heike Spies, Ehrenmitglied und Baumeisterin der Spiesratze, erst die vierte Frau, die diese hohe Auszeichnung erhielt.

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Heike Spies präsentiert stolz ihre Ernennungsurkunde.

Nach der kurzen Begrüßung von Prof. Dr. Christof Wingertszahn, Chef des Goethe-Museums, in der er das Schloss Jägerhof kurzerhand zur Filiale der Dülkener Narrenakademie erhob, hielt Dr. Volker Müller, ein gelernter Mediziner, die Laudatio auf Heike Spies. Er hob in beeindruckender Weise ihre Verdienste um die wissenschaftliche Aufarbeitung des Lebens und Wirkens des größten deutschen Dichters hervor. Heike Spies stellte dann in ihrem Vortrag die Verbindung von Martin Luther, Goethe, Heinrich Heine und Thomas Mann her. Eine beeindruckende Betrachtung. Dann war es soweit: Johannes Recker, Secretarius der Akademie, las die Ernennungsurkunde vor, und Dr. Volker Müller setzte ihr den Doktorhut auf. Was für ein unvergessliches Bild, Heike Spies inmitten der Senatoren – von überschäumender Freude geprägt. Herzlichen Glückwunsch, liebe Heike! Und ab sofort: Dr.Dr.hc Heike Spies.

Fotos: Bernhard Lück

 

 

 

 

 

 

Seit 25 Jahre Vorsitzender der Spiesratze: Heinz Krudwig wird 75

Heinz Krudwig, seit 1992 an der Spitze der Spiesratze.
Heinz Krudwig, seit 1992 an der Spitze der Spiesratze.

Am  Samstag, 3. Juni 2017, vollendet Heinz Krudwig sein 75. Lebensjahr. Seit 1992 leitet er als Vorsitzender die Geschicke der Gesellschaft Düsseldorfer Spiesratze und hat damit den legendären Hans Ludwig Lonsdorfer, der von 1957 bis 1981 Vorsitzender der Spiesratze war, in der Anzahl der Amtszeitjahre überholt. Dabei gibt es kaum ein Amt oder eine Aufgabe, die er bei den Spiesratzen nicht schon ausgeübt hätte. Das spektakulärste Amt hat er Hans Ludwig Lonsdorfer zu verdanken: 1962 ernannte er ihn kurzerhand zum „Materialverwalter auf Lebenszeit“. Was möglicherweise nur wenige wissen: Diesen Posten bekleidet er auch heute noch. Und so ist es nicht verwunderlich, dass in seiner Garage in Gerresheim viele historische Unterlagen und Gegenstände der Spiesratze  aufbewahrt werden.

Heinz Krudwig kam schon sehr früh mit dem Karneval in Verbindung – durch seinen Vater Jupp, einem aktiven, engagierten Spiesratze-Mitglied. Mit acht Jahren nahm der kleine Heinz im Jahr 1950 erstmals in „Spiesratze-Uniform“, dem Baselöngken, am Düsseldorfer Rosenmontagszug teil. 1960 wurde er schließlich Mitglied der Spiesratze – mit 18 Jahren, denn vorher war es damals nicht möglich.

Erste Teinahme am Düsseldorfer Rosenmontagszug 1950: Der achtjährige Heinz neben seinem Vater Paul.
Erste Teinahme am Düsseldorfer Rosenmontagszug 1950: Der achtjährige Heinz neben seinem Vater Jupp.

Seine Karriere bei den Spiesratzen ging rasch weiter: 1984 wurde er 2. Vorsitzender, 1992 übernahm er, zunächst kommissarisch, den Vorsitz des Vereins von Heiner W. Havermann. Später wurde er auf der Jahreshauptversammlung von den Mitgliedern eindrucksvoll in seinem neuen Amt bestätigt. Von 1998 bis 2002 war er zusätzlich Oberpolier.

Dem Trubel um seinen Geburtstag entflieht er. Gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn wird er den Jubeltag in Geisenheim (Rheingau) bei seiner Tochter, seinem Schwiegersohn und seinen Enkelkindern verbringen, um dort, im Familienkreis, seinen 75. Geburtstag zufeiern.

Fotos: Spiesratze-Archiv

Ne Düsseldorfer Jong wurde 90 Johr: Grandiose Geburtstagsfeier von Ralph Marquis

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Charmante Gastgeber: Karin und Ralph Marquis.

„Ich freu mich auf Euer Kommen.“ So hatte Ralph Marquis zur Feier seines runden Geburtstages die Einladungskarte überschrieben. Und alle, alle kamen, um dem Jubilar zu gratulieren. Ehre, wem Ehre gebührt.

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Kein Fake: Heribert Klein half am Büffet aus.

An den festlich gedeckten Tischen im Haus Gantenberg am Professor- Dessauer-Weg nahm die Crème de la crème des Winterbrauchtums Platz. Aber auch darüber hinaus. So wurden u.a. gesichtet: Ehrenoberbürgermeisterin und Baumeisterin der Spiesratze, Marlies Smeets, der ehemalige Polizeipräsident Rainer Wittmann, der ehemalige PR-Chef der Commerzbank und Unicef-Botschafter, Heribert Klein. Und, und, und . . .

Vom Winterbrauchtum zählten allein drei Ex-Prinzen der Landeshauptstadt Düsseldorf zu den Gratulanten: Engelbert Oxenfort (1978), der auch Ehrenpräsident des CC ist, Harald Müller (1986) und Josef Hinkel (2008). Hans Unger von den Mostertpöttches führte durch den Abend und sagte zu Engelbert Oxenfort: „Es gibt ja keinen Posten, den du noch nicht ausgeführt hast.“ Außerdem waren vertreten: Mario Tranti, Winfried Ketzer, Horst Schlag, Josef Neef, Ute Schreiber, Dieter Linssen, Petra „Pepe“ Therkatz, Heinz Krudwig, Martin Wilms und Vertreter weiterer Vereine. Sie alle aufzuführen, würde hier den Rahmen sprengen

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Ein „alter“ Bekannter der Spiesratze: Nandor führte musikalisch durch den Abend.

 

Das abendfüllende Programm hatte es in sich. Ein Höhepunkt sei besonders erwähnt: Das Neva Ensemble aus St. Petersburg begeisterte die Gäste und wurde mit viel Applaus bedacht. „Es ist unglaublich“, sagte ein Besucher, „was wir hier geboten bekommen. Die Sängerin könnte in jedem großen Opernhaus dieser Welt auftreten, ob in der Scala oder Met.“

Danke, Karin und Ralph, für diese grandiose Geburtstagsfeier.P1030763

Fotos: Bernhard Lück

 

 

 

 

Zu den Fotos: Das Neva Ensemble (rechts) und Margit Lonsdorfer, Tochter von H.L.L., am Spiesratze-Tisch mit Ursel und Heinz Krudwig (unten).

 

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