Spiesratze-Wagen kurz vor der Fertigstellung

"So müsst Ihr die Farbe mischen" - Künstler Willi Wukasch gibt den Spiesratzen Hilfestellung.
„So müsst ihr die Farbe mischen“ – Künstler Willi Wukasch gibt den Spiesratzen Hilfestellung.

Immer, wenn das große Schild für den Wagen bearbeitet und mit dem Motto versehen wird, steht die Vollendung eines Karnevalswagen unmittelbar bevor. So ist es auch bei den Spiesratzen, die in Kürze ihren Wagen komplett fertig gestellt haben werden und damit deutlich vor dem Richtfest (7. Februar 2015) das Gefährt präsentieren können. Seit Anfang November hat das Wagenbau-Team der Spiesratze „ganze Arbeit“ geleistet und in vielen Stunden den Wagen gebaut. Zuletzt wurde besonders viel gearbeitet, denn schließlich sollte der Wagen rechtzeitig fertig werden. „Es war riesig, die Zeit in der Wagenbauhalle hat Spaß gemacht“, sagte Diplom-Handlanger Wilhelm Rosenbaum, der auch Geschäftsführer der Spiesratze ist und sich jetzt auf das Richtfest freut.

Was besonders die zurückliegende Zeit erfreulich gekennzeichnet hat, war die Hilfsbereitschaft der verschiedenen Wagenbau-Teams untereinander. Man half sich in jeder erdenklichen Situation, gab Ratschläge und Informationen. „Das macht die unbeschreibliche Atmosphäre in der Wagenbauhalle aus“, war von Oberbaurat Bernhard Lück zu vernehmen, „man wurde nie mit einem Problem allein gelassen.“ Auch die Profis waren sich nicht zu schade, mit Tipps und Hilfestellungen den Karnevalisten zur Seite zu stehen. Ob es um die Frage ging, welche Farbe wohl am besten geeignet sei, oder welche handwerklichen Kniffe zu beachten seien – man blieb keine Antwort schuldig. So gab auch Künstler Willi Wukasch den Spiesratzen bei der Bemalung des Wagen-Schilds wertvolle Tipps

Venetia Claudia besuchte Venetia Claudia

Foto Venetia in der Wagenbauhalle
Venetia Claudia in der Wagenbauhalle

Während eines Besuchs in der Wagenbauhalle machte das Düsseldorfer Prinzenpaar auch Station am Spiesratze-Wagen. Und dort kam es zu einer einzigartigen Begegnung. Venetia Claudia besuchte ihr Pendant Venetia Claudia!

Die Spiesratze-Wagenbauer waren sichtlich von dem hoheitlichen Besuch überrascht, freuten sich aber darüber, dass dem Prinzenpaar das noch nicht ganz fertiggestellte Gefährt gefiel. Unter dem leicht abgewandelten Motto „Traumhaft schön“ haben die Spiesratze dieses Mal die „Traumkulisse“ Venedigs bei der Gestaltung ihres Wagens zum Vorbild genommen. Optischer Hingucker ist aber Venetia Claudia mit einer venezianischen Maske vor dem Gesicht, die, auf dem Frontplateau des Wagens montiert, die Jecken am Rosenmontag grüßen wird.

Den hohen Besuch ließ sich Wagenbau-Leiter Lutz Strietzel natürlich nicht entgehen und hielt das Ereignis im Bild fest (das Foto hat er mit seinem Smartphone erstellt). Auch Prinz Christian II. war von der Gestaltung des Spiesratze-Wagens angetan. Denn er ist gleich zwei Mal vertreten, auf der linken und der rechten Seite des Wagens. Er sitzt lässig in einer Gondel und wird von einem Gondoliere über den Canale Grande gefahren.

Der Spiesratze-Wagen wird bald komplett fertiggestellt sein. Damit liegt das Wagenbau-Team sehr gut im selbst gesteckten Zeitrahmen, denn erst am 7. Februar 2015 wird Richtfest gefeiert! Übrigens, da sind sich die Wagenbauer einig, wird der Spiesratze-Wagen sicherlich zu den außergewöhnlichsten Wagen im Düsseldorfer Rosenmontagszug gehören.

Eine neue Karnevalsgesellschaft?

Aus Spiesratze wurde SPASSRITZE
Aus Spiesratze wurde SPASSRITZE

Die Wagenbauer der Spiesratze trauten ihren Augen nicht. Auf ihrem Weg vom Haupteingang quer durch die Halle müssen sie auch an einem Wagen der Privatbrauerei Frankenheim vorbei. Die Marketing-Strategen der Brauerei hatten eine glänzende Idee, alle Düsselsdorfer Karnevalsvereine, die von Frankenheim gesponsert werden, namentlich auf ihrem Wagen zu erwähnen, und zwar auf einem übergroßen Altbierglas. Aber bei der Beschriftung eines „Glases“ ist dem Künstler dann ein Missgeschick passiert. Aus Spiesratze wurde SPASSRITZE. Also kein neuer Karnevalsverein.

Als die Mitglieder des Spiesratze-Wagenbauteams dies gesehen hatten, konnten sie sich ein lautes Lachen nicht verkneifen. Denn Humor ist, wenn man trotzdem lacht. „Wir sind schließlich ein Karnevalsverein, und deshalb darf man uns auch einmal auf den Arm nehmen“, war die einhellige Meinung der Wagenbauer. Mal abwarten, ob der Text noch geändert wird. Muss aber nicht, denn so gebührt die ganze Aufmerksamkeit den Spiesratzen!