Was für ein Jubiläum: Die Bäckerei Hinkel feiert ihr 125-jähriges Bestehen

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Josef Hinkel mit einem „Riesenbrot“ am Stand der Handwerksbäcker.

Die Bäckerei der Brotfreunde – so die Bezeichnung für Düsseldorfs wohl berühmteste Bäckerei – darf am 1. April 2016 auf ihr 125-jähriges Bestehen zurückblicken. Inhaber Josef Hinkel führt den Familienbetrieb bereits in der vierten Generation, der 1891 von Jean Hinkel an der Grünstraße, ganz in der Nähe der Königsallee, gegründet worden war. Die kleine Bäckerei wechselte innerhalb der nächsten Jahrzehnte mehrfach ihren Standort: Nach der Gladbacher und Aachener Straße siedelte sich die Bäckerei auf dem Burgplatz in der Altstadt an. 1942 ausgebombt, wurde kurz danach auf der Mittelstraße 25 ein neues Domizil gefunden. Als Mitte der 1960er Jahre eine Bäckerei auf der Hohe Straße einen Nachfolger suchte, griff Josef Hinkels Vater zu. Beide Standorte, im  Herzen der Carlstadt und an der Schnittstelle zwischen Carl- und Altstadt, gibt’s noch heute und sind beliebter denn je. Eine weitere Hinkel-Bäckerei ist am Burgplatz ansässig und wird von Michael Hinkel, einem Cousin von Josef Hinkel, geleitet.

Seit 1988 leitet Josef Hinkel die Geschicke der Bäckereien. Aber auch außerhalb der Backstube ist er sehr aktiv, vor allem im Karneval. So war er in der Session 2008/2009 Prinz der Landeshauptstadt Düsseldorf (mit Venetia Barbara Oxenfort), anschließend war das aktive Mitglied der Weißfräcke fünf Jahre CC-Präsindent,

CC-Präsident Josef Hinkel
Diplom-Handlanger Josef Hinkel, hier noch im „Outfit“ des CC-Präsidenten

bevor er im vergangenen Jahr überraschend von diesem Posten zurücktrat. Seit 2011 ist Josef Hinkel Ehrenmitglied der Spiesratze. Auf der damaligen Grundsteinlegung legte er mit Bravour die handwerkliche Prüfung zum Diplom-Handlanger ab.

Die Spiesratze gratulieren der Bäckerei der Brotfreunde zum 125-jährigen Firmenjubiläum ganz herzlich.

Frohe Ostern

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Ein frohes Osterfest und ein paar erholsame Stunden

wünscht die Gesellschaft Düsseldorfer Spiesratze

allen Mitgliedern, Freunden und Förderern sowie deren Familienangehörigen.

Stellen Sie die Last des Alltags für die Ostertage einmal in den Hintergrund.

Mitgliederversammlung in der Buscher Mühle

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Die Buscher Mühle in Düsseltal
Spies op - Grundsteinlegung 21.11.2015 035
Bernd Reinisch

An einem historischen Ort versammelten sich die Spiesratze zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung: Am 21. März 2016 trafen sie sich im Veranstaltungsraum der Buscher Mühle an der Mulvanystraße in Düsseltal. In dieser von den Derendorfer Jonges restaurierten und unterhaltenen einzigen intakten Mühle in Düsseldorf begrüßte zunächst Vorsitzender Heinz Krudwig die anwesenden Mitglieder, stellte die ordnungsgemäße Einberufung und die Beschlussfähigkeit der Versammlung fest. Nach der Verlesung des Protokolls der letztjährigen Versammlung durch Geschäftsführer Wilhelm Rosenbaum gab Heinz Krudwig den Bericht des Vorstands über das Geschäftsjahr 2015 ab. Anschließend berichtete Schatzmeister Uwe Schnierer über die Kassenlage der Gesellschaft. Die beiden Kassenprüfer Bausenator Wolfgang Thiedig und Wolf Göris stellten die ordnungsgemäße Kassenführung fest und empfahlen die Entlastung des Vorstands, die dann mit großer Mehrheit vorgenommen wurde.
Neuwahlen des Vorstands standen diesmal nicht auf der Tagesordnung, da die nächsten regulären Vorstandswahlen erst 2018 anstehen. Gewählt wurde aber dennoch, denn es mussten neue Kassenprüfer von den anwesenden Mitgliedern bestimmt werden. Die Wahl ergab folgendes Ergebnis:
Kassenprüferin: Ingrid Rüther; Kassenprüfer: Bernd Reinisch; stellvertretender Kassenprüfer: Reinhard Nieswand. Alle drei nahmen ihre fast einstimmige Wahl an, nur die jeweils zu wählenden Personen enthielten sich ihrer Stimme. Laut der seit Mai 2014 geltenden neuen Satzung müssen die Mitglieder auch über die Höhe der Beiträge bestimmen. So wurde entschieden, dass die Spies op - Grundsteinlegung 21.11.2015 048Beitragssätze unverändert bleiben. Da Ergänzungen zur Tagesordnung nicht eingegangen sind, wurde schnell der letzte Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ erreicht. Da hier seitens der Mitglieder keine Fragen gestellt oder Anmerkungen gemacht wurden, ging eine harmonische Mitgliederversammlung nach etwas mehr als einer Stunde zu Ende.

In der direkt im Anschluss abgehaltenen Monatsversammlung wurden dann doch einige Fragen von den Mitgliedern gestellt, die sich aus dem aktualisierten Terminplan 2016 ergaben: Der Vorstand gab zum Veranstaltungsort der Grundsteinlegung, zur Veranstaltung im Goethe-Museum und zu weiteren Maßnahmen entsprechende Informationen über die anstehenden Planungen ab – zur Zufriedenheit aller.

Im Eingangsbereich der Buscher Mühle wurden an zwei Stellwänden über 40 großformatige Fotos vom Närrischen Seniorenkaffee im St. Anna-Stift am 1. Februar 2016 präsentiert, die Fördermitglied Claudia Luckas, Hauswirtschaftsleiterin der Senioreneinrichtung, dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hatte.

Foto: Standartenträger und Bausenator Reinhard Nieswand

Déjà-vu-Erlebnis im März

Der Spiesratze-Wagen am Aufstellort vor dem Oberlandesgericht.
Der Spiesratze-Wagen am Aufstellort vor dem Oberlandesgericht.

Der Rosenmontagszug
Ältere Karnevalisten werden sich bestimmt an den 19. Mai 1990 erinnern. Damals wurde schon einmal der Düsseldorfer Rosenmontagszug nachgeholt, nachdem er im Februar wegen eines Sturms kurzfristig abgesagt werden musste. An jenem Samstag im Mai herrschte traumhaft schönes Wetter bei frühlingshaften Temperaturen.

An Position 44 (direkt vor dem Spiesratze-Wagen) war ein Motto-Wagenzum Thema Flüchtlingswelle zu sehenb.
An Position 44 (direkt vor dem Spiesratze-Wagen) war ein Motto-Wagen zum Thema „Flüchtlingswelle“ zu sehen.

 

 

 

26 Jahre später wurde der Rosenmontagszug wegen einer Sturmwarnung erneut abgesagt. Der Nachholtermin wurde diesmal auf den 13. März 2016 festgelegt, also auf einen Sonntag. Und was darf festgestellt werden? Traumhaft schönes Wetter, azurblauer Himmel und eine schon wärmende März-Sonne. Karnevalsherz was willst du mehr?

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Unübersehbare Menschenmengen am Wegesrand.

 

 

Die zweieinhalbstündige Fahrt durch Düsseldorfs Straßen, die wie im Flug verging, war für jede Mitfahrerin und jeden Mitfahrer ein Erlebnis der besonderen Art. Hunderttausende standen an den Straßenrändern und jubelten den Jecken zu. Auch die Spiesratze hatten mit ihrem Wagen schon im Vorfeld für viel Aufsehen gesorgt, die lokalen Gazetten und sogar das Fernsehen berichteten ausführlich. „Ich habe das Gefühl, dass unser Wagen so oft wie nie fotografiert worden ist“, konstatierte Vorsitzender Heinz Krudwig nach dem Zug. Viele werden diesen Tag, die tolle Stimmung in Düsseldorf und die glänzende Organisation so schnell nicht vergessen.

Die Spiesratze nutzten nach Ende des Zuges die Gelegenheit, mit der U-Bahn der neuen Wehrhahnlinie vom Bilker Bahnhof zum U-Bahnhof Pempelforter Straße zu fahren, um im nahen Vereinslokal an der Wielandstraße zu feiern und den „Rosensonntag“ ausklingen zu lassen.

Das Abwracken
Schon einen Tag später trafen sich um 10 Uhr sechs Spiesratze in der Wagenbauhalle „Am Steinberg“ in Bilk zum Abwracken des Spiesratze-Wagens. Erst nach mehr als zwei Stunden war das Werk vollbracht. Die Spiesratze hatten aber harte Arbeit erledigen müssen, bevor die kompletten Aufbauten vom Wagen entfernt und zum Abfall-Container gebracht werden konnten.

"Gkleich ist es geschafft", wird sich Reinhard Nieswand denken.
„Gleich ist es geschafft“, wird sich Reinhard Nieswand denken.

„Unser Wagen hätte jedem Sturm stangehalten, davon bin ich fest überzeugt“, sagte Uwe Albert angesichts der „Hartnäckigkeit“ vieler zum Abriss „verurteilter“ Teile am Wagen. Die stabile Bauweise, von Wagenbau-Leiter Lutz Strietzel vorgegeben, hat eben ihren Preis. Vor zwei Jahren beispielsweise war der komplette Abriss schon nach 50 Minuten erledigt.

Hans Heinrichs wurde 90

Hans Heinrichs
Hans Heinrichs

Am vergangenen Wochenende beging Hans Heinrichs die Vollendung seines 90. Lebensjahres. Der Texter, Komponist und Sänger (heute würde man sagen „Singer-Songwriter“) ist eine Institution im Düsseldorfer Karneval und wurde 1999 von den Spiesratzen mit dem „Goldenen Violinschlüssel“ ausgezeichnet. Auch wenn er schon vor längerer Zeit Abschied von der Bühne genommen hat, sind seine Lieder auch heute noch Ohrwürmer.

Ganz besonders fruchtbar war die Zusammenarbeit mit Hans Lötzsch. Gemeinsam mit „d’r Lang“, der 1996 den „Goldenen Violinschlüssel“ erhielt, hat er zahlreiche unvergessene Hits verfasst: Die Schaschlik-Bud, Der Waschsalon, Der Vater Rhein wird Opa (alle 1970), Freunde der Nacht (1972) und Der Frühschoppen (1973) sind nur einige Beispiele. Seit 1951 entlockte er, von Hugo Cremer entdeckt und zu den Weißfräcken geholt, seinem „Quetschbüdel“ närrische Melodien, wirkte bei Sitzungen oft als „Eisbrecher“ und animierte das jecke Volk zum Mitsingen und Schunkeln. Neben Hans Lötzsch waren Heinz Korn (1986 erster Träger des Goldenen Violinschlüssels) und Edi Winterhoff Partner bei der musikalischen Zusammenarbeit.

Foto: Spiesratze-Archiv