Sommerfeste der Gesellschaften – Wolfgang Berney vor großer Ehrung

Rhingjold
Die Düsselxdorfer Mundart-Band „Rhingjold“ auf dem Benrather Marktplatz.

Pech und Glück liegen oft nah beieinander. So war es auch am Wochenende 12. und 13. August 2017. Während es beim Sommerfest der KG Narrenzunft auf dem Rathaus-Vorplatz am Samstag teilweise in Strömen goss, Petrus also die Himmelsschleusen weit geöffnet hatte, durften sich die Benrather Schlossnarren einen Tag später bei ihrem Sommerfest auf Petrus verlassen. Abgesehen von ein paar kleinen Wolken, schien die Sonne vom Himmel hoch. Der Benrather Marktplatz war gut gefüllt, die Besucherinnen und Besucher waren angesichts des Wetters und des dargebotenen Programms wohlgelaunt. Besonders angetan war das Publikum von der 2014 gegründeten Düsseldorfer Mundart-Band „RHINGJOLD“, die um ihren Frontmann Enrico Palazzo sicherlich eine Bereicherung der Düsseldorfer Musikszene ist. Das neue Benrather Sessionsmotto und das Schlossgrafenpaar wurden auch vorgestellt: Angelina und Jörg II werden in der kommenden Session zum lokalen Motto „Jeck und Bunt – in Benrath jeht et rund“ sicherlich eine gute Figur machen. In Benrath wurden auch Mitglieder anderer Vereine „gesichtet“, so waren die Düsseldorfer Originale, das Amazonenkorps Düsseldorf, die Gesellschaften Gemeinsam Jeck, KG Jrön-Wisse Jonges und auch die Spiesratze vertreten.

Karl-Klinzing-Plakatte

Winfried Ketzer als "Husmester von nebenan"
Baas Winfried Ketzer, hier als „Husmester von nebenan“ beim Närrischen Senioren-Kaffee

Unterdessen wurde bekannt, wer der neue Träger der Karl-Klinzing-Plakette sein wird: Die Wahl des Vorstands der Mostertpöttches fiel auf Wolfgang Berney, der seit 50 Jahren über das Düsseldorfer Brauchtum in verschiedenen Medien schreibt, so auch in der Rheinischen Post und der Bild-Zeitung. Wie der Baas der Mostertpöttches, Winfried Ketzer (Foto), berichtete, wird die Plakette in diesem Jahr bereits zum 54. Mal vergeben, und zwar am 6. Oktober 2017 in der Rheinterrasse. Übrigens: Die Geschichte der Mostertpöttches und der Spiesratze ist eng miteinander verbunden. Erster Baas der „Gilde der Liederdichter, Büttenredner, Komponisten“ war kein Geringerer als

Hans Ludwig Lonsdorfer, von 1957 bis 1981 Vorsitzender der Spiesratze.
Hans Ludwig Lonsdorfer, von 1957 bis 1981 Vorsitzender der Spiesratze.

Hans Ludwig Lonsdorfer (1953 – 1958); ihm folgte Willy Keuenhof, der von 1958 bis 1964 an der Spitze der Mostertpöttches stand. Zwei wahrlich gestandene Spiesratze haben die Gilde anfangs geprägt – der eine war fast ein Vierteljahrhundert Spiesratze-Vorsitzender, der andere lange Zeit Oberpolier!

Wagenbau-Halle am 1. September wieder geöffnet
Wie das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) jetzt den Vereinen mitgeteilt hat, steht die Wagenbau-Halle in Bilk nach Abschluss der diesjährigen Baumaßnahmen ab 1. September 2017 wieder allen Vereinen zu folgenden Zeiten zur Verfügung:

Montag – Freitag       10.00 Uhr – 21.00 Uhr
Samstag                      10.00 Uhr – 18.00 Uhr
Sonntag                      geschlossen

Wie es in der Mitteilung weiter hieß, muss der Bau der Wagen spätestens am 2. Februar 2018 beendet sein.

Fotos: Ralf Krudwig, Bernhard Lück, Spiesratze-Archiv

Neues aus der Wagenbauhalle

Wagenbauhalle neues DachJetzt macht es doppelt so viel Spaß, in der Wagenbauhalle zu arbeiten. Nach wochenlanger harter Arbeit ist in einem Teil der Halle „Am Steinberg“ ein neues Dach installiert worden. Damit sind die Versprechen der Stadt und des CC voll und ganz eingehalten worden. Und das Beste: Rechtzeitig vor Beginn der heißen Phase des Wagenbaus ist alles termingerecht fertiggestellt worden. Ein Dank gilt den ausführenden Handwerksbetrieben und natürlich der Wagenbauhallen-Leitung um Dieter Müller, Wolfgang Becker und Willy Brodeßer.

Wagenbauhalle WCAlles wirkt jetzt heller und freundlicher. Eine sehenswerte Dachkonstruktion! Die zweite (hintere Hälfte, vom Haupteingang links) wird im nächsten Jahr in Angriff genommen. Aber das neue Dach ist nicht alles. Nachdem vor zwei Jahren der Veranstaltungsraum, das „Casino“, völlig neu gestaltet worden ist, erstrahlen jetzt auch die sanitären Anlagen in neuem Glanz. Man fühlt sich in ein ****Hotel versetzt. „Das war ja kein Zustand mehr“, sagte Emil Janosch von der Zugleitung. „Die alten Toiletten waren eine Zumutung. Doch jetzt sieht alles toll aus!“

Fotos: Bernhard Lück

Große Geburtstagsfeier der Düsseldorfer Jonges im Rosengarten

Das Tor, Ausgabe 4-2017
Die Vereinszeitung der Düsseldorfer Jonges: „Das Tor“ zum 85. Geburtstag des Heimatvereins.

Die Düsseldorfer Jonges, mit 2.800 Mitgliedern größter Heimatverein Deutschlands, feierten jetzt ihren 85. Geburtstag. Ein großes Bürgerfest im Rosengarten des Stadtmuseums – dort veranstalten am Aschermittwoch die Spiesratze, das Narrencollegium und die Düsseldorfer Weiter immer die Hoppeditz-Beerdigung – war das Highlight der Feierlichkeiten. Insgesamt rund 1.500 Gäste hatten den Weg in den Rosengarten gefunden, um den Jonges zu gratulieren. Darüber freute sich natürlich auch der Baas Wolfgang Rolshoven.

Viele Zelte und Stände ließen den Rosengarten zu einem großen Jahrmarkt werden, zahlreiche Aktionen der Vereine für Groß und Klein sorgten für viel Kurzweil. Auch Düsseldorfs führende Sportvereine wie Fortuna, DEG, Borussia, Rheintreue und den Rhein Viking Stars waren vertreten. Besonders viel Aufmerksamkeit war am Stand der DEG festzustellen: Dort drehte sich ein Glücksrad, und es konnte mit einem Eishockey-Schläger auf ein Tor geschossen werden, zwar nicht mit einem Puck, aber immerhin mit einem kleinen Ball. Bei beiden Aktionen gab es Eintrittskarten für Heimspiele der DEG zu gewinnen.

Fußball gegen Eishockey am Kicker: Die Legenden Gerd Zewe und Walter Köberle in Aktion.
Fußball gegen Eishockey am Kicker: Die Legenden Gerd Zewe und Walter Köberle in Aktion.

Vor dem Fortuna-Zelt stand ein Kicker, an dem jeder sich mit einem Kumpel messen konnte. Am späten Nachmittag kam es dann zu einem interessanten Duell: Gerd Zewe, langjähriger Bundesliga-Spieler der Fortuna, und Walter Köberle, 76-facher Nationalspieler der DEG, trugen ein freundschaftliches Match aus. Wer am Ende die Nase vorn hatte, wird nicht verraten. Ein Foto mit Seltenheitswert.

Anlässlich ihres Geburtstages haben die Jonges mit Hilfe des Historikers Volker Ackermann auch eine Ausstellung zu ihrer Vereinsgeschichte konzipiert, die noch bis zum 30. August 2017 im Stadtmuseum gezeigt wird. Ein großes Kapitel widmet sich der NS-Zeit (1933 – 1945). Und hier wird besonders auf Leo Statz hingewiesen (er trat 1937 den Jonges bei). Der Direktor der Birresborner Mineralbrunnen AG wurde 1936 Vorsitzender des Karnevalsausschusses der Stadt Düsseldorf und verwahrte sich dagegen, dass nationalsozialistisches Gedankengut den Karneval und das rheinische Brauchtum vereinnahme. Zum Verhängnis wurde ihm schließlich seine realistische Einschätzung nach der Niederlage von Stalingrad. Ein Angestellter hatte ihn denunziert. Wegen „Zersetzungspropaganda“ wurde er vom Präsidenten des Volksgerichtshofes, Dr. Roland Freisler, zum Tode verurteilt und am 1. November 1943 trotz zahlreiches Gnadengesuche hingerichtet.

Scan/Foto: Bernhard Lück